Zehnter Fall für Lessing (Christian Ulmen) und Kira Dorn (Nora Tschirner) – diesmal in der Weimarer Stickwarendynastie der Familie Schrey.
. Während seine Gattin (Nina Petri) und Hündin "Ginger" zum blutigen Beginn des "Tatort" mit einem Fleischklopfer ermordet werden, wird Unternehmensbesitzer Gerd Schrey (Jörg Schüttauf) aus seiner Villa entführt. Das intellektuell enorm überforderte Erpresserpärchen will von seinem Sohn Maik (Julius Nitschkoff) zwei Millionen Euro Lösegeld, lässt sich aber auf eine Million runterhandeln.
Lessing und Dorn finden heraus, dass sich das Unternehmen Feinde gemacht hat, weil es mit Pestiziden gegen Motten das Grundwasser verschmutzt hat. Außerdem stoßen sie auf eine spezielle Entführungsversicherung, die die Schreys abgeschlossen haben und die die Firma vor dem Bankrott bewahren könnte.
Charmant, skurril und verschroben, aber in Maßen. Ein netter Gag zum Beispiel: die Wandergruppe blinder Augenzeugen, von denen eine einen amerikanischen Van mit V8-Motor erkannt haben will. Oder Mordopfer Marlies und Hündin mit aufeinander abgestimmten Kostümchen. Oder die Erpresser, die wirken, als seien sie aus einem RTL2-Format entwischt. Der bewährte Ulmen-Tschirner-Wortwitz bleibt ebenfalls in "Der letzte Schrey" unter Regie von Mira Thiel nicht auf der Strecke. Dennoch wirkt die Handlung ein wenig zu bemüht und zu konstruiert.
Fazit: nette Krimikomödie, die hier und da ihren Faden verliert. (Conny Holtfoth)
Das Erste zeigt den "Tatort: Der letzte Schrey" am Pfingstmontag, 1. Juni, um 20.15 Uhr.