Der Reiz des Teams ist das Team

aus Tatort & Polizeiruf 110

Thema folgen
Auf Motivsuche bei einem Kindheitsfreund des toten Max: Isabelle Grandjean (Anna Pieri; l.) und Tessa Ott (Carol Schuler). Foto: ARD Degeto/SRF/Samuel Schalch
© ARD Degeto/SRF/Samuel Schalch

Die bizarr zur Schau gestellte Leiche eines jungen Mannes führt die Züricher Polizei zu der charismatischen Künstlerin Kyomi (Sarah Hostettler).

Anzeige

. Diese wird umgarnt von einer Schar junger Anhänger, zu der auch der Tote gehörte. Er folgte Kyomi offensichtlich bedingungslos wie einer Art Heilsbringerin und ließ sich in ihren Händen bereitwillig selbst zum Kunstobjekt stilisieren.

"Schattenkinder", der neue "Tatort" aus Zürich, lebt vor allem von seinen starken Bildern. Die faszinierende Ausstrahlung der Künstlerin scheint auch auf Kommissarin Tessa Ott (Carol Schuler) zu wirken und lässt ihre Kollegin Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) umso skeptischer werden. Welches Spiel spielt die Künstlerin mit ihrer Kunst und ihren Anhängern, die sich wie Kinder aus einer dunklen Vergangenheit von ihr zum Licht geführt glauben?

Der Schweizer "Tatort", der sich mit Ott und Grandjean neu erfinden wollte, sucht weiterhin nach seiner Linie. "Schattenkinder" ist der dritte Fall für die beiden Ermittlerinnen – und er ist deutlich stärker als sein Vorgänger "Schoggiläbe", weil er den Fokus neu setzt. Im Mittelpunkt steht Ott, die durch die Kollegin Grandjean nach ihrem Schusswaffengebrauch im vorangegangenen Film bewertet und beurteilt werden soll. Die Beziehung der beiden Frauen ist angespannt – und trotzdem scheinen sie sich gegenseitig auch anzuziehen. Das macht den eigentlichen Reiz dieses Teams aus. Dass "Schattenkinder" diesmal, im Gegensatz zum Vorgänger, inhaltlich auch mitziehen und dem Zuschauer wirklich was anbieten kann, ist neu und überraschend erfrischend. Auf dieser Linie dürfen Ott und Grandjean sehr gern bleiben.

Außerdem überzeugt in "Schattenkinder" das Casting. Jede Episoden-Haupt- und Nebenrolle ist glänzend besetzt. Das macht den Film glaubwürdig und mitreißend. Wer bislang vom Züricher "Tatort" nicht überzeugt war, sollte dem Team noch eine Chance geben.

Anzeige

Das Erste zeigt den "Tatort: Schattenkinder" am Sonntag, 13. März, um 20.15 Uhr.