Im Kino: "Sky Sharks" ist bewusst auf Trash gebürstet

Guckt finster: Oliver Kalkofe gibt im Kinofilm "Sky Sharks" den Reichsmarschall Hermann Göring.  Foto: MFA
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In der erst ab 18 Jahren freigegebenen deutschen Produktion gibt es bissige Reichsflughaie, erbarmungslose Nazi-Zombies und Oliver Kalkofe als NS-Luftwaffen-Chef Hermann Göring.

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. Auch billige Mistfilme erlangen manchmal Kultstatus. Die bekanntesten sind "Plan 9 aus dem Weltall" (1957) und "Angriff der Killertomaten" (1978). In den vergangenen Jahren haben sich in der Sparte der Trash-Filme vor allem zwei Subgenres als erfolgreich erwiesen: Nazi-Zombies (am bekanntesten ist "Dead Snow" von 2009) und absurde Hai-Thriller (in "Sharknado" von 2013 weht ein Wirbelwind die Raubfische mitten in eine Großstadt, sodass sie dort aus der Luft angreifen).

Geheimwaffen im Nazischiff

Wenn man jetzt noch "Iron Sky" (2012) hinzunimmt, in dem Nazis vom Mond aus die Erde mit "Reichsflugscheiben" angreifen, hat man eine ungefähre Vorstellung davon, um was es in "Sky Sharks" geht: Geologen entdecken in der Arktis das verschollene Nazi-Kriegsschiff "Himmelsfaust", in dem Geheimwaffen entwickelt wurden: die Reichsflughaie. Das sind raketenbetriebene weiße Haie mit Zombie-Supersoldaten als Piloten. Der Himmel wird also wieder zum Kriegsgebiet. Und Dr. Klaus Richter (Thomas Morris), geistiger Urvater des Experiments aus den vierziger Jahren, ist gezwungen, seine Untoten zu stoppen, um die Eroberung der USA zu verhindern. Seine Töchter Diabla (Eva Habermann) und Angelique (Barbara Nedeljáková) stellen sich der Bedrohung.

Die deutsche Produktion "Sky Sharks" bewegt sich auf einer bewusst auf Trash ausgerichteten Meta-Ebene, denn sie ist ein sogenannter Exploitation-Film (mit reißerischen Sex- und Gewalt-Szenen), der sich andere Werke dieses Genres als Vorlage nimmt und imitiert. Deswegen gibt es auch viel nackte Haut und sehr blutige Splatter-Effekte. Bei Letzteren fungiert sogar Maskenbildner-Ikone Tom Savini ("Dawn of the Dead", "Freitag, der 13.") als "Supporting Supervisor". Auch die vielen computergenerierten Szenen sind auf einem hohen Niveau.

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Regisseur Marc Fehse hat dem Film seinen Stempel aufgedrückt, denn er ist auch Cutter, Co-Produzent, -Autor, -Produktionsdesigner, -Tonschnitt-Mann und -Kostümdesigner. Oliver Kalkofe, der mit seinem satirischen TV-Format "Schlefaz" bereits Trashfilm-Affinität bewiesen hat, ist als Nazi-Luftwaffen-Chef Hermann Göring zu sehen. Der Abspann ist adäquat mit "Der Mussolini" von "DAF" unterlegt - da haben die Macher am Ende also doch noch Geschmack bewiesen.

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