er Fall ist eigentlich schon geklärt, als die Ermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) am Tatort eintreffen.
. Die Leichen sind noch da, der Täter auch: Stefan Weingartner (Johannes Zeiler) hat sich nämlich gestellt und wartet vor Ort auf die Polizei. Mord aus Eifersucht, selbst das Motiv ist klar. Auch die Tatwaffe liegt noch am Tatort.
Doch dann reißt der gerissenste Anwalt Wiens die Verteidigung an sich und erwirkt einen Freispruch. Eisner und Fellner können es kaum glauben. "Alles was Recht ist" heißt der neue Wiener "Tatort", der die Ermittler nach nicht einmal 20 Minuten Laufzeit wieder vor einen neuen Beginn der Geschichte stellt. Denn der Anwalt selbst, Thomas Hafner (Julian Loidl), wird kurz darauf tot in seinem Büro aufgefunden. Der zuvor Freigesprochene ist verschwunden. Und schließlich taucht auch noch Fellners alter Spezi Inkasso-Heinzi (Simon Schwarz) auf, der Kontakte zu Anwalt Hafner hatte. Eisner schmeckt es gar nicht, dass die Kollegin und Freundin sich auf Inkasso-Heinzis Hilfe verlässt und ihm vertraut.
Die Autoren Karin Lomot und Robert Buchschwenter machen einiges richtig: Allein dadurch, dass der Fall letztlich nach 15 bis 20 Minuten noch einmal von vorn beginnt, kommt Spannung in den Krimi. Wer hat ein Interesse, den windigen Anwalt zu töten? Wieso ist der Freigesprochene, der doch geständig war, verschwunden? Was hat die Tochter damit zu tun? Und welche Verbindung hat Inkasso-Heinzi mit Anwalt Hafner? Der Zuschauer darf lange rätseln. Es bleibt bis zum Schluss undurchsichtig, wessen Interesse, den Anwalt umzubringen, eigentlich am größten war.
Darüber hinaus gibt es ein paar schöne Szenen zwischen Eisner und Fellner, die sich diesmal der frotzelnden Seite ab- und der säuselnden zuwenden. Das gelingt Neuhauser und Krassnitzer auch noch nach all den Jahren hervorragend. Es ist ein Alleinstellungsmerkmal des Wiener "Tatorts". Unter anderem erfahren wir, wieso Bibi überhaupt so eng mit Inkasso-Heinzi ist und immer eine schützende Hand über ihn hält.
Nach einigen zuletzt schwächeren Episoden macht "Alles was Recht ist" das, was Wien am besten kann. Bewährte Rituale wiederbeleben, geliebte Figuren wiederbringen und Eisner und Fellner miteinander freundschaftlich flirten lassen.
Das Erste zeigt den "Tatort: Alles was Recht ist" am Sonntag, 3. April, um 20.15 Uhr.