
Im Magdeburger „Polizeiruf 110” wird es passend zu Halloween mystisch und fantastisch. „Hexen brennen” spielt auf dem Brocken.
Magdeburg. Es ist Halloween! Und dieses Jahr darf Doreen Brasch (Claudia Michelsen) im „Polizeiruf 110“ aus Magdeburg den mystischen, fantastischen und etwas entrückten Fall übernehmen. Passend lautet der Titel des neuesten Krimis aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts: „Hexen brennen“. Tatort des Halloween-Films: der Brocken.
Starke Frauen, ohnmächtige Männer
Dort wird nach einem Halloweenfest eine Frau tot aufgefunden. Erst nach einer ganzen Weile – natürlich – wird Brasch klar, dass sie es mit abergläubischen und spirituellen Ritualen zu tun hat. Die Leiche wurde auf einer Art Scheiterhaufen verbrannt, das Opfer wurde vorab gefoltert – mit Methoden der mittelalterlichen Inquisition. Auf der Suche nach dem Täter gerät Brasch immer tiefer in eine Welt starker Frauen und ohnmächtiger Männer.
„Hexen brennen“ erfüllt das, was die Sonntagabendkrimi-Produktion seit vielen Jahren auf dem Sendeplatz rund um Halloween erfüllen will. Auch wenn die Handlung abwegig, abstrus und alles andere als konventionell erscheint, ist dieser „Polizeiruf 110“ durchweg unterhaltsam. Es ist nun mal ein Halloween-Krimi. Regisseurin Ute Wieland hat stimmungsvoll in Szene gesetzt, was Autor Wolfgang Stauch vorab im Drehbuch konzipiert hat. Die Charaktere bleiben ebenso wie die Szenerie weitgehend im Nebel. Erst langsam entblättert sich Schicht für Schicht die Wahrheit, langsam löst sich der Dunst.
Allem voran steht jedoch die hervorragende Besetzung: Gabriela Maria Schmeide als Stefanie Edler ist eine Wucht. Pit Bukowski spielt den Reiko Edler mit einer traurigen, verzweifelten Härte, dass man ihm noch Stunden zusehen möchte. Alles fein ergänzt durch Hermann Beyer (Georg Knopp) und Helgi Schmidt (Paul Kopp).
Das Erste zeigt den „Polizeiruf 110: Hexen brennen“ am Sonntag, 30. Oktober, um 20.15 Uhr.