Es sollte ein Neuanfang werden für Buchillustrator Ben Schröder (Wanja Mues) und seine Tochter Talia (sensationell: Hannah Schiller): Sie wollen zurückziehen in das Haus, in...
. Die einzige Zeugin ist Talia. Doch die 14-Jährige ist "ein komisches Kind" – darin sind sich die Kommissarinnen Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) schnell einig. Wie sie von Talias Vater erfahren, leidet das Mädchen an Parasomnia, ausgelöst durch den Tod ihrer Mutter. Sie hat Albträume, schlafwandelt, kann Traum und Realität nicht voneinander unterscheiden. "Man sagt, parasomnische Menschen sehen Dinge, die wir nicht sehen."
Die Einzige, die an das Mädchen herankommt, ist Winkler, die sich anfangs mit Händen und Füßen dagegen wehrt, Talias Vertrauensperson zu sein. Nicht nur, weil sie diese Verantwortung nicht haben möchte, sondern auch weil sie Talias verstorbener Mutter zum Verwechseln ähnlich sieht. Man müsse mit den Aussagen des Mädchens sehr vorsichtig umgehen, mahnt Winkler immer wieder. Und doch scheint einiges zu stimmen. So gibt Talia etwa an, am Tatort einen Mann mit Kapuze neben dem Ofen hockend gesehen zu haben. Im Ofen befindet sich tatsächlich die Tatwaffe. An dem Messer befindet sich jedoch nicht nur Blut von Jürgen Bach, sondern auch noch von zwei weiteren Menschen. Frauen, die vor etwa 30 Jahren erstochen worden waren. Eine der Frauen kann Talia namentlich benennen: Marie Kunz. Denn diese Frau erscheint ihr regelmäßig.
Auch auf die Gefahr hin, sich zu wiederholen: Die radikale Neugestaltung war das Beste, was dem "Tatort" aus Dresden passieren konnte. Auch in diesem Fall stimmt einfach alles; das Dresdener Team um Kommissariatsleiter Schnabel (Martina Brambach) klinkt sich auf einem konstant hohen Level ein. Spannungs- und auch Horrorelemente kommen in "Parasomnia" unter Regie von Sebastian Marka wirkungsvoll zum Einsatz. Kleine visuelle und akustische Details wie Talias bunte Fingernägel oder die knarrenden Treppenstufen im seltsamen Haus bleiben beim Zuschauer nicht ohne Wirkung. Es entsteht dabei eine hohe Empathie dem Mädchen gegenüber, da auch für den Zuschauer die Übergänge aus Traum und Realität fließend ineinander übergehen. Absolut gelungen! (Conny Holtfoth)
Das Erste zeigt den "Tatort: Parasomnia" am Sonntag, 15. November; um 20.14 Uhr.