Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, l.) und Ivo Batic (Miroslav Nemec) befragen Ina (Mavie Hoerbiger.
(Foto: BR/Wiedemann Berg Television/Bernd Schuller)
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Von Kirsten Ohlwein
Sonntagabend, es ist Ende September, der Tatort kommt aus München. Gemeinsam mit den Kommissaren Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) landet der Zuschauer, wie sollte es anders sein, mitten im Oktoberfest.
Leitmayr ist zu Beginn noch auf dem Weg nach Italien, um dem Trubel zu entgehen, doch Kollege Batic beordert ihn schnell zurück: Leitmayrs Fingerabdrücke wurden auf der Geldbörse eines toten Wiesn-Besuchers gefunden. Dass der Kommissar nicht der Schuldige ist, ist an dieser Stelle kein großes Geheimnis. Schnell stellt sich heraus: Der Tote in Tracht wurde mit flüssigem Ecstasy (GHB) vergiftet. Um den Täter zu finden, schlagen sich die dienstältesten Tatort-Polizisten bei ihrem 70. Fall also immer wieder den Weg frei in jenes Zelt, in dem der tote Mann zuvor gefeiert hatte.
Der Münchner Tatort – das ist die stoische Gelassenheit zweier erfahrener Kommissare, das sind starke Bilder von starken Regisseuren und manchmal ist das auch ein nicht ganz durchdachtes Drehbuch, was am Ende durch die beiden ersten Punkte relativiert wird. Auch wenn manch einer beim Thema „Mord auf dem Oktoberfest“ gleich zu Beginn entnervt aufstöhnen möchte und spätestens dann bestätigt wird, als alle Wiesn-Klischees bestätigt werden (grapschende Betrunkene, Sauftouristen und unterbezahlte, alleinerziehende Mütter, die kiloschwere Biergläser stemmen) – das Dranbleiben lohnt sich, weil es auch hier wie fast immer beim Tatort anders kommt. Und weil es Batic und Leitmayr sind.