Es geht weit zurück in die Vergangenheit des Klaus Borowski (Axel Milberg). Als nach einem Herbststurm unter einem entwurzelten Baum eine Leiche gefunden wird, ist schnell klar: Es sind die Überreste von Borowskis erster Freundin Susanne.
Von Kirsten Ohlwein
Borowski (Axel Milberg) muss sich seiner Vergangenheit stellen.
(Foto: NDR/Christine Schroeder)
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50 Jahre ist es her, seit Susanne spurlos verschwand, nachdem sie zunächst mit ihm zum Jimi-Hendrix-Auftritt nach Fehmarn wollte, sich dann aber nach einem Streit alleine losmachte. Und ja, der Verdacht bestätigt sich: Die Leiche aus dem Baum ist Susanne.
Der neue Kieler "Tatort: Borowski und der Schatten des Mondes" führt uns in Borowskis Gedanken- und Gefühlswelt. Die Autoren Patrick Brunken und Torsten Wenzel entschieden sich dazu, Borowski auf den Pfad des Rächers zu führen. Der Kommissar macht sich allein auf, um den Täter zu finden. Seine Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) deckt den Kollegen zunächst, weiß sich schließlich aber nicht anders zu helfen, als Chef Schladitz (Thomas Kügel) anzuvertrauen, der Borowski daraufhin vom Fall abzieht. Das hält den Kommissar allerdings nicht davon ab, weiter Nachforschungen anzustellen.
Immer wieder sehen wir in Rückblenden den jungen Borowski, der übrigens von Milbergs Sohn August gespielt wird. Regisseur Nicolai Rohde tunkt den Blick zurück in angenehme Farben, zeigt den 16-jährigen Borowski immer wieder ratlos, hoffend, wütend, hilflos. Das baut die nötige Spannung auf und sorgt für eine Verbindung zum heutigen Borowski, der kurz vor dem Rentenalter steht. Rohde gelingt es, emotional begreiflich zu machen, wieso Borowski so involviert ist. Das alles geschieht natürlich immer ganz im Borowski-Stil: ruhig, besonnen, nachdenklich, ein bisschen betulich. Das Konzept geht auf: "Borowski und der Schatten des Mondes" ist ein entschlossener, zielstrebiger und schlüssiger Film und das Einschalten wert.
Das Erste zeigt den "Tatort: Borowski und der Schatten des Mondes" am Sonntag, 10. April, um 20.15 Uhr.