Grosz' Freundin Ela ist spurlos verschwinden. Die verdeckte Ermittlerin des Landeskriminalamts sollte die linksautonome Szene Hamburgs infiltrieren. Grosz ahnt, dass etwas nicht stimmt, und macht sich auf die Suche nach ihrer Freundin. Natürlich unter falscher Identität. Kollege Falke (Wotan Wilke Möhring) ermittelt derweil zeitgleich im Fall eines Brandanschlags. Und wie es so kommen muss: Natürlich laufen alle Fäden am Ende zusammen.
Was Autorin Lena Fakler gelingt: Sie wirft einen Blick auf verschiedene Profile, Charaktere, Persönlichkeiten. Die Figuren sind interessant und auch in die Tiefe erzählt, am Ende aber vielleicht ein bisschen zu einfach nachvollziehbar gestrickt. Genau das gilt auch für die Geschichte, die hinten raus immer dürftiger wird und sehr viele Klischees, Vorurteile und einfache Ideen bedient. Regisseurin Mia Spengler hat dabei mit eindrucksvollen Bildern noch jede Menge rausgeholt.
"Schattenleben" ist aber sicher kein Hamburger "Tatort", der länger als nötig in Erinnerung bleiben wird. Dafür hat das Rezept für diesen Krimi zu wenige Zutaten, schmeckt zu wenig interessant und interessiert eher an eine fade Beilage als eine herausfordernde Hauptspeise. Das ist durchaus schade, hat man sich in Hamburg mit den Ermittlern Grosz und Falke vom LKA doch die große weite Welt auf die Erzähl-Fahnen geschrieben.
Das Erste zeigt den "Tatort: Schattenleben" am Sonntag, 12. Juni, um 20.15 Uhr.