Aluhüte, implantierte Chips und Echsenwesen - am neuen "Tatort" aus Münster werden sich die Geister scheiden.
Von Conny Holtfoth
Boerne (Jan Josef Liefers, l.) und Thiel (Axel Prahl) ermitteln auch mal lautlos.
(Foto: WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost)
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Die Außerirdischen sind los im neuen "Tatort" aus Münster – zumindest in der verqueren Weltansicht der Verschwörungstheoretiker um "Sisundus". Eine Gruppierung, angeführt von "Propheteus", die sich sicher ist, dass Reptiloide mit der Bundesregierung gemeinsame Sache machen, um die Menschheit auszurotten.
Klingt abgefahren, ist es auch.
Ein Mord, der unerwartet weite Kreise zieht für Thiel (Axel Prahl) und Boerne (Jan Josef Liefers): Magnus Rosponi, der Jugendschwarm von Boernes Assistentin Heller (ChrisTine Urspruch), wird erschlagen in seiner Wohnung aufgefunden. Auffällig ist ein Chip in seinem Körper. Was Thiel und Boerne schnell in Erfahrung bringen: Mit seinen Freunden teilte Rosponi nicht nur die Leidenschaft fürs Bowlen, sondern auch für Verschwörungen – und eben jene implantierte Chips.
Einer seiner Freunde fühlt sich berufen, Thiel und Boerne als Geiseln zu nehmen, um sich und sie auf dem Dach des Polizeipräsidiums in die Luft zu sprengen. Bald gerät die ganze Geschichte zu einem Fall für den Verfassungsschutz – in Form des schrägen Duos Muster (Melanie Reichert) und Mann (Daniela Reichert), das selbst wie aus einer fernen Galaxie wirkt und Thiel und Boerne als Mittäter wähnt. Und dann ist da noch ein Jack-Russell-Terrier namens "Banane", der überall aus dem Nichts auftaucht und einen Narren an Thiel gefressen zu haben scheint.
20 Jahre "Tatort" Münster – und diesmal unter Regie von Sven Halfar mit besonders hohem Satiregehalt. Phasenweise amüsant und originell, etwa durch aktuelle Anspielungen auf Messenger-Dienste, über die sich Fake News besonders gut verbreiten lassen. Insgesamt jedoch auch so überspitzt gezeichnet, dass es fast schon anstrengt, dem absurden Geschehen zu folgen. Am Tatort "Propheteus" werden sich die Geister scheiden, so viel sei prophezeit.
Das Erste zeigt den "Tatort: Propheteus" am Sonntag, 6. März, um 20.15 Uhr.