Das Staatstheater Darmstadt beteiligt sich an einer weltweiten Online-Lesung von Kurzstücken ukrainischer Autorinnen und Autoren. Sie wird am 5. Mai live im Internet übertragen.
Das Staatstheater Darmstadt am Georg-Büchner-Platz beteiligt sich am 5. Mai an einer weltweiten Online-Lesung von Kurzstücken ukrainischer Autorinnen und Autoren.
(Foto: Guido Schiek)
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SÜDHESSEN - (red). Das Staatstheater Darmstadt beteiligt sich an einer weltweiten Online-Lesung von ukrainischen Kurzstücken. Der Auftakt mit Lesung und anschließender Gesprächsrunde ist am Donnerstag, 5. Mai, um 19.30 Uhr und wird im Internet live übertragen (nachtkritik.plus).
„Am 12. März 2022 hätte in Kiew ein neues Theater der Autorinnen und Autoren, geleitet von einem Kollektiv aus 20 ukrainischen Dramatikerinnen und Dramatikern, eröffnen sollen“, heißt es in der Mitteilung des Staatstheaters Darmstadt. Am 24. Februar eröffnete Russland den Krieg gegen die Ukraine „Zu der Eröffnung des Theaters ist es nie gekommen“, heißt es weiter. „Statt sich mit Literatur zu beschäftigen, verteidigt Maksim Kurotchkin, der designierte künstlerische Leiter, nun mit der Waffe in der Hand seine Heimatstadt.“ Viele Autorinnen und Autoren seien geflüchtet, andere harrten freiwillig oder unfreiwillig in der Ukraine aus.
Für die Eröffnung des Theaters war eine Reihe von Kurzstücken geplant, zu deren Fertigstellung es niemals gekommen sei. „Stattdessen haben nun einige der Autorinnen und Autoren Texte verfasst, die sich unmittelbar mit ihren Erfahrungen nach Kriegsausbruch auseinandersetzen: das Aufwachen in einer entsetzlichen neuen Realität, die Sorge um ihre Familien, die Sorge um sich selbst“, so die Mitteilung. Die Künstlerinnen und Künstler hofften nun, dass diese Texte in der Welt gehört werden.
Bereits im Zuge der Proteste in Belarus 2020 sei es dem Netzwerk um den amerikanischen Theaterproduzenten und Kritiker John Freedman gelungen, das Stück Instulted.Belarus(sia) des belarussischen Autors Andrei Kureichik in etwa 150 Lesungen an über 100 Kulturinstitutionen in mehr als 30 Ländern der Welt als Zeichen der Solidarität mit den Menschen in Belarus zu organisieren. Nun sollen Stimmen aus der Ukraine hörbar werden.
Bereits 70 Kulturinstitutionen aus 15 Ländern haben ihre Beteiligung am Projekt zugesagt. Mit dabei ist auch das Staatstheater Darmstadt. Außerdem beteiligen sich 15 weitere deutsche und österreichische Spielstätten.