SWR holt wieder „Internationale Pianisten“ nach Mainz

Die Saison der „Internationalen Pianisten“ eröffnet Marc-André Hamelin, der am 1. Oktober unter anderem Beethovens „Hammerklaviersonate“ zum Besten geben wird. Foto: SWR/Sim Canetty-Clarke
© SWR/Sim Canetty-Clarke

Dabei sind etwa Marc-André Hamelin, Elena Bashkirova und Javier Perianes; für sicher exquisite Konzertabende im Frankfurter Hof ist gesorgt. Auftakt ist am 1. Oktober.

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MAINZ. Die Reihe „Internationale Pianisten in Mainz“ wird in der kommenden Saison erneut für fulminante Klavierabende im Frankfurter Hof sorgen: Initiatorin Sabine Fallenstein präsentierte das Programm nun mit ihrer SWR-Kollegin Sibylle Schreckenberger und Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) im Foyer in der Augustinerstraße. Jahr für Jahr holt Fallenstein für den SWR herausragende Pianisten nach Mainz, wobei sie stets darauf achtet, dass die ausgewählten Werke die vielseitigen Strömungen der Klavierwelt widerspiegeln. 2020 wurden die Konzerte ab November durch die Pandemie ausgebremst, Fallenstein hielt aber dennoch Kontakt zu den Musikern: All jene, deren Konzerte ausgefallen waren, konnten im SWR-Studio von Kaiserslautern Aufnahmen machen.

Nun sei es ihr wichtig, sagte Fallenstein, wieder das Mainzer Publikum zu erreichen. Marianne Grosse pflichtete ihr bei: Sie kenne viele Menschen in der Stadt, welche die Abende im Frankfurter Hof vermissten. Selbstverständlich, so Fallenstein, beobachte man die Entwicklung der Pandemie genau, die sich daraus ergebenden Sicherheitsvorgaben würden immer exakt eingehalten.

Die „Internationalen Pianisten“ starten am 1. Oktober mit dem Kanadier Marc-André Hamelin, einer „Ikone des Klaviers“, wie Fallenstein schwärmte. Hamelins technische Fähigkeiten sind riesig, dabei versteht er es auch, Kleinode zum Funkeln zu bringen – unvergessen bleibt sein Mainzer Konzert von 2002, ebenfalls im Frankfurter Hof. Dieses Jahr wird er sich Carl Philipp Emanuel Bach, Alexander Skrjabin und Ludwig van Beethovens „Hammerklaviersonate“ zuwenden.

Am 5. November wird der Franzose Lorenzo Soulès ein spanisch inspiriertes Programm mit Domenico Scarlatti, Isaac Albéniz, Claude Debussy und Manuel de Falla bringen; gerade dessen „Fantasia Baética“ ist nicht sehr oft im Konzertsaal zu erleben. Die Musik der iberischen Halbinsel bildet diese Saison bisweilen einen Schwerpunkt: Südlich der Pyrenäen setzten manche musikalischen Entwicklungen etwas später ein und erhielten so eine eigene Färbung, die überaus reizvoll ist.

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Am 10. Dezember kommt Elena Bashkirova in den Frankfurter Hof. Die Russin, die mit ihrem Mann Daniel Barenboim in Berlin lebt, wird Kompositionen Wolfgang Amadeus Mozarts, eine Auswahl aus Antonín Dvoráks „Poetischen Stimmungsbildern“, Beethovens „An die ferne Geliebte“ in der Bearbeitung Franz Liszts sowie Robert Schumanns Fantasie C-Dur darbieten.

Ein weiteres Wahnsinnsprogramm gibt es dann mit Alexander Melnikov am 4. Februar 2022: Claude Debussys Zwölf Préludes (Heft 2) werden der „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz in Liszts Fassung gegenübergestellt werden. Fallenstein: „Das ist Hardcore für den Künstler.“

Der Italiener Andrea Lucchesini wird am 11. März Listzs h-Moll-Sonate ins Zentrum des Abends stellen, flankiert wird sie von Franz Schuberts Sonate A-Dur D 959 und Frédéric Chopins „Grande Polonaise brillante“.

Der Spanier Javier Perianes wird zum Finale der Saison am 6. Mai ein pianistisches Feuerwerk abbrennen, blickt man auf die Stücke, schlackert man mit den Ohren: Beethoven, Chopin, Liszt, die Sätze Nummer 1 und Nummer 5 der „Goyescas“ von Enrique Granados – und obendrein „Isoldens Liebestod“ von Wagner, bearbeitet von Liszt.

Fallenstein und Grosse dankten dem Team des Frankfurter Hofs für die vielen Jahre guter Zusammenarbeit – die „Internationalen Pianisten“ sind ein Flaggschiff des Hauses.