
Meistens geht der Schambes ja gerne zur Arbeit. Da gibt es nur ein Problem: Das Alzeyer Redaktionsgebäude stellt ihn vor ziemlich große Herausforderungen.
Meine Damen und Herren, wahrscheinlich sind Sie mit dem Ort, an dem Sie arbeiten, sehr zufrieden. Zumindest die meiste Zeit. Dem Schambes geht das nicht so, und das seit Monaten. Er sitzt im Obergeschoss eines schmucken Alzeyer Altbaus. Barockes Fachwerk, Mansarddach, urig, gemütlich, eine Perle. Alles fein. Nur: Erbaut wurde das schicke Häuschen im 18. Jahrhundert – und aus dieser Zeit scheint auch das Fensterglas zu stammen. Das bringt Nachteile mit sich. Wenn man die Heizung im Winter nicht auf Sechs voll durchballern lässt, stirbt man hier den Kältetod. Andererseits: Seit Wochen sitzt da unten auf einem Bänkchen ein rauchender Herr, der vertieft ist in energische Selbstgespräche, mitunter die ganze Gasse zusammenschreit. Dank der Fenster reißt einen jedes seiner Worte aus den Gedanken. Ach, und das Internet hier ist übrigens eine Katastrophe. Aber genug gemeckert jetzt. Heute ist es mal ruhig. Das muss der Schambes nutzen.