Coronakrise in Darmstadt: manche suchen, andere bieten Jobs

aus Coronavirus-Pandemie

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Supermärkte wie der Alnatura-Markt in der Darmstädter Rheinstraße haben in diesen Zeiten einen erhöhten Personalbedarf, um die Regale füllen zu können.  Foto: Andreas Kelm

Viele Aushilfskräfte haben durch das Coronavirus ihren Job verloren, sind jedoch auf das Geld angewiesen. Supermärkte und Landwirte sind hingegen auf der Suche nach Personal.

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. Die Coronakrise ist eine Belastung für Menschen und Wirtschaft gleichermaßen. In vielen Branchen brechen die Jobs reihenweise weg, Menschen stehen plötzlich ohne Arbeit und damit in etlichen Fällen auch ohne Geld da. Das trifft besonders 450-Euro-Jobber, häufig Studenten, die nur dann bezahlt werden, wenn sie auch tatsächlich arbeiten. Doch genau das ist für sie aktuell oft nicht möglich.

Einer von ihnen ist der 21 Jahre alte Georg Mollat. Vor Corona verdiente der Student sein Geld als Servicekraft in einem Darmstädter Café. Er hat Spaß an seinem Job, möchte dort gerne auch künftig arbeiten. Doch was tun in der Zwischenzeit, von der keiner weiß, wie lange sie anhalten wird? "Ich weiß nicht, ob ich warten oder lieber einen neuen Job suchen soll", klagt der Student.

Infektionen in Deutschland

Die folgenden Karten zeigen die Anzahl der bestätigten Corona-Infektionen sowie Todesfälle - verteilt auf die Bundesländer sowie auf Kreis-Ebene. Grundlage sind die Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI). Ein Klick auf die Bundesländer zeigt die genauen Zahlen. Hinweis: Bei der Visualisierung der Bundesländer können Sie außerdem den "Weiter"-Button unterhalb der Karte nutzen. So gelangen sie zur Grafik "Fälle pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern", was eine bessere Einordnung der Zahlen zulässt.

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Erfolg könnte er bei den Darmstädter Supermärkten haben, die wegen der aktuellen Lage stark frequentiert werden. "In einer derart ungewöhnlichen Zeit, die für unsere Mitarbeiter mit enormen Belastungen verbunden ist, können wir jede zusätzliche Hand gebrauchen", so Rewe-Sprecher Thomas Bonrath. Bei Aldi, Tegut und Alnatura sieht es ähnlich aus. Sie alle sind auf der Suche nach weiteren Angestellten für ihre Filialen und Logistikzentren, um das Stammpersonal zu entlasten. Interessenten gibt es nach Auskunft der Ketten viele. Aldi hat allein in den vergangenen Tagen nach Aussage eines Sprechers deutschlandweit 1750 Teilzeitkräfte einstellen können. Bei Alnatura laufen die Bewerbungen aktuell über externe Dienstleister, um die Mitarbeiter in den Filialen zu entlasten.

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Die folgende Grafik zeigt die Anzahl der bestätigten Corona-Infektionen nach Altersgruppen und Geschlecht in Deutschland. Grundlage sind die Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI).

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Trotz der Möglichkeit, die Supermärkte während der Coronakrise auch an Sonntagen zu öffnen, verzichten die Unternehmen bisher auf diese Option. Die aktuelle Situation sei besonders arbeitsreich und belastend, der Sonntag zur Erholung für die Belegschaft unverzichtbar, heißt es etwa bei Aldi. Tegut, Alnatura und Rewe äußern sich ähnlich.

Wie Georg Mollat ist auch seinem Bruder Johann, ebenfalls Student, der Nebenjob durch Corona weggebrochen. "Ich lebe jetzt von meinen Ersparnissen, die ursprünglich für einen Südamerikaurlaub eingeplant waren." Etwa zwei bis drei Monate könne er so überbrücken, schätzt der 24-Jährige, der aktuell nach Alternativen sucht. "So kurzfristig habe ich noch nichts Neues, könnte mir aber beispielsweise vorstellen, Spargel zu stechen", sagt der Darmstädter.

Mit diesem Gedanken spielt auch Studentin Kathleen Ascherl, die auf ihre Nebenjobs angewiesen ist, um über die Runden zu kommen. Über einen Post der Tagesschau ist sie auf die Möglichkeit aufmerksam geworden, in der Landwirtschaft als Erntehelferin zu arbeiten. Auch in Darmstadt und dem näheren Umland seien entsprechende Angebote auf dem Portal des Bundeslandwirtschaftsministeriums eingestellt, über die sie sich in den kommenden Tagen informieren will.

Froh für diese Unterstützung sind auch die Darmstädter Spargel- und Erdbeerbauern, die nur auf einen Bruchteil ihrer ausländischen Erntehelfer setzen können. Etwa zehn Anfragen von Arbeitssuchenden bekomme er täglich, berichtet etwa Landwirt Stefan Appel, ähnlich läuft es bei seinem Kollegen Werner Benz. Am Wochenende wollen sich beide mit ihren Familien beraten und ein Konzept für das weitere Vorgehen erarbeiten, in der kommenden Woche könnten die ersten Interessenten zum Probearbeiten kommen. "Grundsätzlich sind wir für alles offen, wir wären ja blöd, wenn wir diese Hilfe nicht annehmen würden", sagt Appel weiter. Doch die Landwirte wissen auch, wie hart die tägliche Arbeit auf den Spargelfeldern ist. Aktuell kommen die Landwirte auch wegen der kühlen Witterung noch gut zurecht. "Wenn es nach Ostern mit den Erdbeeren losgeht, dann gibt's Chaos", fürchtet Benz. Gut, dass bis dahin noch ein wenig Zeit bleibt, um neues Personal anzulernen.

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Anteil der Risikogruppe

Besonders für ältere Menschen ist eine Ansteckung mit dem Coronavirus lebensgefährlich. Die folgende Karte zeigt den Anteil der Risikogruppe (Bevölkerung 65 Jahre und älter) an der Gesamtbevölkerung. Die aktuellsten Daten gibt es für das Jahr 2018. Mit dem Schieberegel können Sie in die Vergangenheit springen. Ein Klick auf den Play-Button lässt die Entwicklung seit 1960 automatisch abspielen.

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Die Entwicklung in Deutschland

Die folgenden Grafiken zeigen auf Basis der Daten des Johns Hopkins CSSE die Entwicklung der Coronavirus-Infektionen, der Genesungen und der Todesfälle in Deutschland.

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