Maschinistin bei der Feuerwehr? Naomi Michel aus Erdbach hat den Lehrgang erfolgreich absolviert. Sie berichtet, was sie gelernt und warum sie die Ausbildung gemacht hat.
Von Katrin Weber
Redakteurin Dillenburg
"Wasser marsch!": Naomi Michel ist dafür verantwortlich, dass bei Löschangriffen die Pumpe läuft. Foto: Marie-Christine Kaeppele
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BREITSCHEID-ERDBACH - Für Naomi Michel beginnt die Arbeit um Mitternacht. Die Erdbacherin ist Bäckerin, steht dann auf, wenn andere weg- oder ins Bett gehen. Im Gegenzug ist die 24-Jährige früh morgens wieder zu Hause und steht tagsüber der Feuerwehr zur Verfügung. Jüngst hat sie den Maschinistenlehrgang absolviert. Was hat sie in dem Kurs gelernt?
Noch ist Naomi Michel Oberfeuerwehrfrau. Nach dem nun erfolgreich absolvierten Lehrgang klettert sie die Dienstgrad-Leiter rauf: Die Erdbacherin, die schon vor 14 Jahren in die Jugendfeuerwehr ging, steht vor der Beförderung zur Hauptfeuerwehrfrau.
Für die Jugendwehr den Lkw-Führerschein gemacht
Ihr Antrieb ist der Feuerwehrnachwuchs. "Ich bin Jugendbetreuerin, und wir hatten niemanden, der die Jugendwehr bei Übungen im großen Einsatzfahrzeug fahren konnte", berichtet sie. "Ich habe dann erst mal den Lkw-Führerschein gemacht."
Damit war für sie klar: Der nächste Feuerwehrlehrgang, den sie besucht, wird die Maschinistenausbildung sein. Die Fahrerlaubnis für Lkw sei jedoch keine Voraussetzung dafür, Maschinist zu werden, erklärt die 24-Jährige. In ihrem Kurs seien auch viele Kameraden gewesen, die die entsprechende Fahrerlaubnis nicht gehabt hätten. Zu den Aufgaben eines Maschinisten bei der Feuerwehr gehört unter anderem, die Einsatzstelle abzusichern, damit die Kameraden Hilfe leisten können. Michel muss die Pumpe für Löscheinsätze bedienen, vor Ort Geräte für die Einsatzkräfte vorbereiten, für Licht sorgen und die Leiter vom Dach des Löschfahrzeugs holen.
"Genau dieses Technische habe ich auch für mich privat mitnehmen können. Ich habe einen Unimog, und der Lehrgang hat mir beispielsweise dabei geholfen, den Motor des Fahrzeugs noch ein bisschen besser zu verstehen."
Naomi Michel, Maschinistin bei der Freiwilligen Feuerwehr Breitscheid
"Als Maschinistin bin ich eher am Auto als in der ersten Reihe", sagt die Feuerwehrfrau über ihre Aufgaben. Dazu gehört es auch, den Atemschutzeinsatz zu überwachen und zu dokumentieren. "In dem Lehrgang habe ich viel gelernt, insbesondere über Motoren, über die Fahrzeuge und wie man eine Pumpe bedient", berichtet Michel.
Für Technikfans sei dies kein Problem. Sie jedoch habe alles lernen müssen - das aber auch gerne getan. Denn: "Genau dieses Technische habe ich auch für mich privat mitnehmen können. Ich habe einen Unimog, und der Lehrgang hat mir beispielsweise dabei geholfen, den Motor des Fahrzeugs noch ein bisschen besser zu verstehen."
Die Feuerwehrfrau möchte weitere Lehrgänge besuchen
Bei der Technik der Pumpe habe sie ein paar Schwierigkeiten gehabt, gesteht sie: "Jede Pumpe ist anders. Das ist knifflig, aber wir müssen schließlich nur die Pumpe unseres Fahrzeugs kennen und bedienen können."
Für Naomi Michel soll der Maschinistenlehrgang allerdings nicht die letzte Sprosse auf der "Feuerwehrleiter" sein. Die 24-Jährige möchte gerne Atemschutzgeräteträgerin werden und somit die Möglichkeit haben, auch in der "ersten Reihe" Brände bekämpfen und Menschenleben retten zu können.
Interessiert sei sie zudem an THVU. Im Feuerwehr-Sprech handelt es sich dabei um die "Technische Hilfeleistung Verkehrsunfall". Im entsprechenden Lehrgang lernen Einsatzkräfte, wie sie nach einem Verkehrsunfall mit den notwendigen Geräten umgehen. Sie erfahren die Grundregeln der patientenorientierten Rettung und verschiedene Rettungstechniken. Voraussetzung dafür, diesen Lehrgang besuchen zu dürfen, ist die Truppmann-I-Ausbildung. Die hat Naomi Michel aber bereits in der Tasche, ebenso wie die Kurse Truppmann II, Truppführer und Sprechfunk.