Christen müssen Verantwortung für die Welt übernehmen
Die Hoffnung auf das Jenseits darf nicht zu einer passiven Haltung gegenüber aktuellen ökologischen Herausforderungen führen.
Rektor online: Professor Andreas Heiser begrüßt die Teilnehmer in einer Videokonferenz. Foto: Theologische Hochschule Ewersbach
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DIETZHÖLZTAL-EWERSBACH - Dietzhölztal-Ewersbach (red). Christliche Weltflucht oder Weltverantwortung? Um diese Frage ging es während der Theologischen Woche des Bundes Freier evangelischer Gemeinden. An der Veranstaltung nahmen 250 Geistliche teil.
Die Jenseitshoffnung führe unter Christen nicht selten zu einer passiven Haltung gegenüber den aktuellen ökologischen Herausforderungen. Teilweise gerate ökologisches Engagement sogar in den Verdacht einer "Ersatzreligion". Dies bemängelte Professor Julius Steinberg, Dozent für Altes Testament in Ewersbach, in seinem Vortrag vor den aus ganz Deutschland zugeschalteten Pastoren.
Ernst machen und den Konsum strikt begrenzen
Nach dem Alten Testament sei es gerade die Hoffnung auf Gott, die zum verantwortlichen Handeln in der Welt ermutige. Die Frage, wie sich christliche Hoffnung zwischen Himmel und Erde verortet, war auch Gegenstand weiterer Vorträge von Professor Ansgar Wucherpfennig von der Theologischen Hochschule Sankt Georgen und Professor Ralf Dziewas von der Theologischen Hochschule Elstal.
"Wir müssen anders leben!" Mit dem Appell, ernst zu machen und den eigenen Konsum strikt zu begrenzen, forderte Dr. Thomas Weißenborn vom Marburger Bibelseminar die Teilnehmer heraus. Es gelte, den eigenen Lebensstil so anzupassen, dass Ressourcen geschont und die Erde auch für die kommende Generation ein lebenswerter Ort bleibe.
Die Pastorenkonferenz des Bundes Freier evangelischer Gemeinden hat bereits eine lange Tradition und fand dieses Jahr zum 99. Mal statt, aufgrund der Kontaktbeschränkungen erstmalig digital. Gesendet wurde mit aufwendiger Technik vom Ewersbacher Kronberg.