Donnerstag,
30.08.2018 - 12:24
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Arbeiten an Hohlbrücke verzögern sich weiter

Von Holger Kiehl
Redakteur Dillenburg
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Dillenburg - Weitere Verzögerungen beim Bau der Hohlbrücke in Dillenburg: Der zuletzt angekündigte Fertigstellungstermin im Oktober 2018 lässt sich nicht halten.
Grund dafür sind fehlende sogenannte Sperrpausen, die die Bahn zur Verfügung stellen muss. Das teilte Sonja Lecher, Pressesprecherin der Straßenbaubehörde Hessen Mobil, auf Anfrage mit. Bestimmte Arbeiten an der Brücke könnten nur stattfinden, wenn keine Züge fahren und die Oberleitung abgestellt sei.
Ursprünglich sei geplant gewesen, den Überbau der Hohlbrücke im August auf die neu errichteten Widerlager aufzusetzen. Dafür angemeldete Sperrpausen seien von der Bahn nicht genehmigt worden. Deshalb habe Hessen Mobil drei neue Sperrpausen an Wochenenden Ende September/Anfang Oktober beantragt. „Wir haben seit Montag die Mitteilung der Bahn vorliegen, dass nur eine in diesem Zeitraum möglich ist“, sagte Lecher. Als Grund habe die Bahn zeitgleich stattfindende Gleisbauarbeiten zwischen Aßlar und Ehringshausen sowie zwischen Ehringshausen und Dillenburg angeführt. Wegen dieser Bauarbeiten sei eine Totalabschaltung der Oberleitung nicht möglich. „Diese ist aber für die Arbeiten an der Hohlbrücke erforderlich“, erläuterte Lecher.
Dillenburgs Bürgermeister schreibt Beschwerdebrief an die Bahn
Eine einzelne Pause reiche nicht aus, um die Brücke abzusenken. Ein Zwischenzustand mit einer auf halbe Höhe abgesenkten Brücke sei aus Sicherheitsgründen über einen längeren Zeitraum nicht möglich. Deshalb habe Hessen Mobil den einen zugesagten Termin abgesagt. „Wir versuchen nun, möglichst zeitnah neue Sperrpausen mit der Bahn abzustimmen“, sagte Lecher. Ein genauer zeitlicher Rahmen sei aktuell nicht abzuschätzen. Erst, wenn die Brücke exakt in die endgültige Position abgesenkt worden sei, könnten die weiteren Arbeiten wie das Aufbringen der Abdichtung und der Asphaltschichten erfolgen.
Durch mehrere Verzögerungen sind die Bauarbeiten bereits neun Monate in Verzug. Der Frust der Dillenburger im Bereich der Hohl, die weite Umwege in die Stadt in Kauf nehmen müssen, wächst.
Dies hat Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz (CDU) zum Anlass genommen, einen Brief an die Deutsche Bahn Netz AG zu schreiben. Die Stadt habe kein Verständnis dafür, dass der Brückenbau durch mehrfaches Verschulden der Bahn nun womöglich zur Winterbaustelle werde und sich um Monate verzögere. Eine bei der DB angeforderte Stellungnahme liegt noch nicht vor.