DILLENBURG-NIEDERSCHELD - Um 15 Uhr ist es vollbracht: Zwei Knallgeräusche verkünden, dass die Weltkriegsbombe oberhalb der Niederschelder Adolfshütte entschärft ist.
Mit einer sogenannten Raketenklemme haben die beiden Feuerwerker René Bennert und Björn Decher Kopf- und Heckzünder der amerikanischen Fliegerbombe entfernt. Die beiden gegenläufigen Kartuschen des Zünderausziehgeräts machen das todbringende Geschoss, das vor über 70 Jahren abgeworfen wurde, unschädlich.
Bis zum Abtransport wird die Bombe bewacht
Die gut einstündige Arbeit der beiden Experten, die im Auftrag des Kampfmittelräumdiensts Darmstadt tätig sind, setzt gleichzeitig den erfolgreichen Schlussstrich unter eine 72-stündige, nervenaufreibende Arbeit von Hunderten von Einsatzkräften, die die Entschärfungsaktion seit Donnerstagnachmittag akribisch begleitet haben. Sie beendet gleichzeitig die Evakuierung von bis zu 5700 Niederscheldern und Dillenburgern.
"Es ist super gelaufen, alles hat beim ersten Mal funktioniert", fasst Bennert, der für das Regierungspräsidium Darmstadt arbeitet, die Entschärfung zusammen. Gemeinsam mit Decher, der für die vom Kampfmittelräumdienst beauftragte Firma Tauber aus Weiterstadt tätig ist, hat er die Hitzeschlacht, bei der die Bombe von einem Zelt beschattet ist, erfolgreich geschlagen. Am Montag , 1. Juli, wird die nun unschädliche Bombe von der Firma Tauber abgeholt. Bis dahin wird sie von der Polizei bewacht.
Die Bombe oberhalb der Niederschelder Adolfshütte konnte um 15 Uhr entschärft werden. Damit können die Evakuierten wireder in ihre Häuser zurück.
Kleiner Wermutstropfen: Die Entschärfung hätte schon eine Stunde früher über die Bühne gehen können. Doch es gab noch eine Verzögerung, weil sich in den Mittagsstunden doch noch einige Personen im Sperrbezirk aufhielten, die erst mit Hilfe der Polizei zum Verlassen der Zone bewegt werden konnten.
Die beiden Sprengfachleute hatten es auf jeden Fall eilig. Gleich nach der kurzen Pressekonferenz im Anschluss an die geglückte Entschärfung verabschiedeten sich die beiden Feuerwerker in Richtung Südhessen. "Da ist ein Flächenbrand in Münster, und da liegt Munition", sagte Bennert.