Carnevalsverein Oberscheld feiert ein Wochenende lang sein närrisches Jubiläum
Beim Carnevalsverein 1953 Oberscheld (CVO) wird am kommenden Wochenende (14. bis 16. Juni) gefeiert: 6 mal 11 Jahre wird der Verein alt.
Von Katrin Weber
Mitarbeiterin Dillenburg
Die Roten Funken des CVO, hier bei der Prunksitzung 2019, werden beim bunten Abend auftreten. Archivfoto: Katrin Weber
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DILLENBURG-OBERSCHELD - Beim Carnevalsverein 1953 Oberscheld (CVO) wird am kommenden Wochenende, 14. bis 16. Juni, gefeiert: 6 mal 11 Jahre wird der Verein alt. Das närrische Jubiläum wird im Festzelt an der Glück-Auf-Halle begangen.Frohsinn, Freundschaften und ein Heiratsantrag - kaum ein Karnevalsverein in der Region hat eine so bewegte Geschichte wie der CVO.
Doch der Reihe nach: 1953 gegründet, ist er heute der traditionsreichste Fastnachtsclub in der Region. Nach mündlicher Überlieferung ist die Oberschelder Fastnacht sogar weitaus älter. Man spricht von einer mehr als 200-jährigen Geschichte, für Dillenburg selbst gibt es einen schriftlichen Beleg für das Jahr 1506, in dem von Tanz zur Fastnacht auf dem Schloss die Rede ist.
Im Scheldetal ist die Fastnacht eng mit dem Bergmannswesen verbunden. Vermutlich führte ein Steiger aus dem Rheinland die Tradition ein. Der Turnverein feierte Faschingsabende mit Programm, ehe im Dezember 1953 17 Oberschelder den Carnevalsverein gründeten.
DAS JUBILÄUMSPROGRAMM
Am Freitag, 14. Juni, dreht sich im Festzelt an der Glück-Auf-Halle alles um die 1980er und 90er Jahre"Wir wollten keine klassische CVO-Disco veranstalten, sondern auch mal eine andere Zielgruppe ansprechen", sagt Sitzungspräsident Thilo Schwarz-von Dessonneck über Party mit DJ Wendy. Los geht es um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro.
Der Samstag rückt beim Bunten Abend das Geburtstagskind ins Rampenlicht: Ab 19.30 Uhr werden die Aktiven und befreundete Vereine des CVO das Programm gestalten. Die Besucher können sich unter anderem auf die Ballettgruppierungen, das Bassgebrummel, die Hupfdohlen, das Männerballett, die Promoters und weitere bekannte Gesichter der Obersc helder Fastnacht freuen. Zudem sind Ehrungen vorgesehen, unter anderem durch den Bund Deutscher Karneval. Nach der kleinen Prunksitzung spielen "The Pussies" zum Tanz. Diensten, die sie übernehmen. Einlass ins Festzelt ist ab 18.30 Uhr. Der Eintritt kostet sieben Euro.
Zum Finale am Sonntag, 16. Juni, spielt die Kapelle "Egerländer 6" zum Frühschoppen (11 Uhr). Eintritt: Drei Euro. Wer alle drei Jubiläumsveranstaltungen besuchen will, der kann eine "Dauerkarte" für zwölf Euro kaufen. Ansprechpartnerinnen dafür sind Sylvia Eckert unter 0 27 71-84 96 17 und Ursula Theiß unter 0 27 71-67 16. Auch auf www.cvoberscheld.de können Karten bestellt werden.
Viele tausende Frohsinnsfreunde hat der CVO seitdem mit seinen Veranstaltungen unterhalten. Prunksitzungen, Kinderbälle, Seniorensitzungen, Discos, Rosenmontagsbälle und Umzüge sind aus dem närrischen Kalender der Region nicht wegzudenken.
Als "etwas ganz Besonderes" bezeichnen die Verantwortlichen die Freundschaft mit der "Gilde van Tielebuis" in Diest in Belgien. Seit 25 Jahren pflegen die beiden Vereine die historisch bedingten Bande - Diest ist wie Dillenburg Oranienstadt - und besuchen sich bei vielen Gelegenheiten. Tiefe Freundschaften sind entstanden, 2002 wurden die über 300 Gäste der CVO-Prunksitzung sogar Zeugen eines Heiratsantrags, den der Belgier Ward Pisera seiner Lydia auf der Oberschelder Bühne machte."Die Vereine füllen die historische Verbindung mit Leben, auch das gehört zu einem kulturtreibenden Verein. In den Niederlanden, in Belgien und in Deutschland wird diese enge Freundschaft wahrgenommen", berichtet Stefan Menz, stellvertretender Vorsitzender, von den Erfahrungen.
Ein wesentlicher Pfeiler dabei sei Ursula Theiß. Die CVO-Vorsitzende glänzte in ihrer Amtszeit durch ihre herzliche Art und ihre Offenheit quasi als europäische Botschafterin, öffnete bei vielen Karnevalsvereinen die Türen.
Weitere Stärke des Vereins ist "die Nachwuchsarbeit", ist sich Thilo Schwarz-von Dessonneck sicher. Der Sitzungspräsident weiß: "Die drei Ballettgruppen sind ein Produkt guter Nachwuchsarbeit. Sie üben das ganze Jahr. Es kommen aus dem Ballett Generationen für andere Vereinsbereiche nach und übernehmen Verantwortung." Die Mädchenarbeit im CVO könne sicher noch ausgebaut werden, personell sei dies aber nicht machbar. Für die CVO-Funken gibt es seit Jahren Wartelisten.
Die Gemeinschaft im Verein sei vorbildlich, schiebt CVO-Vorsitzende Ursula Theiß nach. "Nach den Prunksitzungen beispielsweise steht morgens eine Putzkolonne parat, egal wie kurz die Nacht war. Es sind viele Helfer dabei", freut sie sich, dass Mitglieder nicht nur auf der Bühne glänzen, sondern auch bei der Arbeit vor und nach den Veranstaltungen.
Theiß ist seit 26 Jahren "Chefin" des CVO und steht somit so lange wie vor ihr kein anderer an der Spitze des Vereins. Andere Akteure, wie Franz Kern und Elvira Heinrich, haben an anderen Stellen den Verein über Jahrzehnte geprägt. Kern als Büttenredner und Sitzungspräsident, Heinrich als Ballettleiterin.