Die Menschen brauchen vor dem Wolf keine Angst zu haben
Von helb
Ingeborg Till macht in ihrem Vortrag Lust auf den Wolf, warnte aber davor, ihm zu nahe kommen zu wollen. Foto: Helmut Blecher
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DILLENBURG - "Die neuerliche Ausbreitung des Wolfs ist eine Erfolgsgeschichte". Das sagte Bernhard Klement (BUND). Er begrüßte die NABU-Wolfsbotschafterin Ingeborg Till aus Hüttenberg. Die Expertin sprach auf Einladung der BUND-Ortsgruppe Dillenburg/Haiger und der Buchhandlung Rübezahl im Saal des Hotels "Bartmann's Haus".
Das Märchen vom großen bösen Wolf ist in der Tat ein Märchen. In der Steinzeit wurde der Wolf bei den indigenen Völkern, der ein ganz normales Wildtier ist, bewundert. Ab dem Mittelalter wurde er zum Nahrungskonkurrenten, der die Nutztiere riss. Fortan jagte ihn der Mensch.
Till macht Werbung für die rückkehr von Wölfen
Ingeborg Till machte in ihrem kurzweilen Referat - ergänzt durch zahlreichen Bildbeispiele - Werbung für die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland. Warum kommt der Wolf zurück? Wie viele Rudel gibt es? Bei der Beantwortung solcher und ähnlicher Fragen ging Till auch auf die Verbreitung der Tiere in Hessen ein. "Der Wolf braucht einen geeigneten Lebensraum zur Aufzucht der Welpen", erklärte die Expertin, die von bislang in Deutschland 73 ansässigen Rudeln berichtete.
Wo das Raubtier auftauche, schlügen die Emotionen hoch. Schäfer, Jäger, Landwirte, sähen den Bestand der Waldtiere und der Nutztiere gefährdet. Ingeborg Till hielt dagegen und zeigte Möglichkeiten auf, wie man den Wolf daran hindert, sich an Schafen gütlich zu tun, so lang sie einfach zu bekommen seien. Die Referentin räumte mit Unklarheiten und Missverständnissen über die Rolle des Wolfs als vermeintlich aggressiver Jäger auf und plädierte für ein Miteinander des Menschen mit dem Wolf.
Die Gäste erfuhren, wie schnell Wölfe sein können, wie ihr Fell sich im Verlauf der Jahreszeiten ändert und wie lange die Tragezeit der Wölfin ist, die ihre Welpen Ende April zur Welt bringt. Aus diesem Grund hat der Naturschutzbund den 30. April zum Tag des Wolfes ausgerufen.
Ingeborg Till macht in ihrem Vortrag Lust auf die Wölfe warnte aber davor, ihnen zu nahe kommen zu wollen. Einer, der das Leben der Tiere intensiv beobachtet, ist der Fotograf Heiko Anders, der seine Spurensuche in dem Bildband "Das Leben unser Wölfe" (erhältlich im Buchhandel) festgehalten hat.