Kommt ein Corona-Strategiewechsel im Lahn-Dill-Kreis?

Landrat Wolfgang Schuster: "Wir haben Hilfe von der Bundeswehr angefordert." Foto: Jörgen Linker
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Das Thema Corona spielte auch für den Kreistag des Lahn-Dill-Kreises eine große Rolle, vor allem für die Frage, wer in den nächsten Monaten die Entscheidungen in der Kreispolitik treffen soll.
Eine Zusammenkunft von 81 Abgeordneten in einem Sitzungssaal ist von den Politikern aktuell nicht gewollt. Das besprachen sie vorab im Ältestenrat. Und das entschieden sie schließlich im Kreistag mit deutlicher Mehrheit gegen AfD und NPD.
So sollen die in der Dezember-Sitzung geplanten Themen vom 13-köpfigen Hauptausschuss des Kreistags beraten und entschieden werden. Eine Gesetzesänderung wegen der Corona-Pandemie ermöglicht das.
NPD-Politiker Thassilo Hantusch will das geplante Vorgehen rechtlich prüfen lassen. Denn die NPD, nur mit zwei Abgeordneten im Kreistag vertreten, hat keinen Fraktionsstatus und so auch keinen Vertreter im Hauptausschuss. So könne sie nicht über die Themen abstimmen. Auch die AfD, zwar im Hauptausschuss vertreten, kündigte an, dass sie die Sache juristisch prüfen lassen will.
In der Sitzung am Montag waren 69 Abgeordnete anwesend. Auch wenn im Lahn-Dill-Kreis erst seit Dienstag eine amtliche Maskenpflicht bei öffentlichen Veranstaltungen auch auf dem Sitzplatz gilt, trugen fast alle Kreispolitiker vorsorglich und weil sie mit gutem Beispiel vorangehen wollten bereits einen Tag zuvor, in der Sitzung am Montag, Masken - außer drei der vier AfD-Abgeordneten sowie CDU-Fraktionschef Hans-Jürgen Irmer.
AfD-Politiker Klaus Niggemann rechtfertigte sich auf einen Vorwurf aus den Reihen der SPD: "Wir verhalten uns genau nach Recht und Gesetz." Und: "Ich halte es nicht für sinnvoll, dass wir hier alle Masken aufhaben."