DILLENBURG/WIESBADEN Im Streit um die Schließung des traditionsreichen Landgestüts in Dillenburg hat Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir der Stadt die Verantwortung gegeben. Dillenburg habe es abgelehnt, für die Pferde ausreichend Weideland zur Verfügung zu stellen, sagte der Grünen-Politiker im Sommerinterview des hr-Fernsehens.
DILLENBURG/WIESBADEN Im Streit um die Schließung des traditionsreichen Landgestüts in Dillenburg hat Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir der Stadt die Verantwortung gegeben. Dillenburg habe es abgelehnt, für die Pferde ausreichend Weideland zur Verfügung zu stellen, sagte der Grünen-Politiker im Sommerinterview des hr-Fernsehens.
«Wir müssen die Tierschutzgesetze einhalten. Wenn uns die Stadt erklärt, dass sie bereit dazu ist, dann kann man darüber reden», sagte Al-Wazir. Das erfordere aber auch jährliche Millionen-Subventionen.
Die ebenfalls den Grünen angehörende Umweltministerin Priska Hinz hatte Anfang Juli die Schließung des Gestüts wegen Tierwohl-Bedenken angekündigt. Damit löste sie über Dillenburg hinaus einen Proteststurm aus. Die Stadtverordneten forderten inzwischen einstimmig, den Beschluss rückgängig zu machen. Dillenburg hat angeboten, das Tierwohl etwa durch zusätzliche Weideflächen zu verbessern. Derzeit sind mehrere Gutachten in Arbeit, um zu prüfen, wie es um die Pferdehaltung bestellt ist.
Das Gestüt wurde 1869 als Preußisches Hessen-Nassauisches Landgestüt gegründet. Es ist heute eines von zehn Landgestüten in Deutschland. Derzeit leben dort rund 40 Pferde. Auch Pferdewirte aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden dort ausgebildet. (dpa/lhe)