Zweiter Corona-Todesfall im Lahn-Dill-Kreis: Am Donnerstag ist eine 64-jährige Bewohnerin des Lebenshilfe-Wohnheims in Niederscheld gestorben.
Das Wohnheim der Lebenshilfe in Niederscheld. Foto: Christoph Weber
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DILLENBURG-NIEDERSCHELD - Zweiter Corona-Todesfall im Lahn-Dill-Kreis: Am Donnerstag ist eine 64-jährige Bewohnerin des Lebenshilfe-Wohnheims in Niederscheld gestorben. Die Frau mit Down-Syndrom war bereits durch schwerwiegende Vorerkrankungen vorbelastet und gesundheitlich beeinträchtigt. Das teilte der Lahn-Dill-Kreis in einer Pressemitteilung mit.
Die Verstorbene zählte zu den insgesamt acht positiv getesteten Bewohnern der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen. Nachdem die Frau am 21. März Erkältungssymptome zeigte, sei sie nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt aufgrund ihrer Vorerkrankung ins Krankenhaus gebracht worden. Dort sei sie positiv auf Covid-19 getestet worden.
Landrat Wolfgang Schuster (SPD) drückt in der Pressemitteilung seine Trauer aus:"Wir bedauern den Tod der Bewohnerin der Lebenshilfe in Niederscheld. Doch leider stehen wir erst am Anfang. Das ist traurig, aber es ist Realität. Umso wichtiger und entscheidender ist es, uns auch weiterhin an die Regeln zu halten und damit die Zahl der Neuinfektionen einzudämmen.
Das Wohnheim hatte beim ersten Auftreten der Symptome seine Sicherheitsmaßnahmen verschärft: Die Betreuer trugen Schutzkleidung und die Bewohner wurden isoliert, sofern das möglich war. Doch das sei nicht leicht: "Aufgrund ihrer geistigen Behinderung ist vielen unserer Klienten die Tragweite des Infektionsrisikos nicht bewusst", erläuterte Lebenshilfe-Vorstand Oliver Schmitzer. "Dadurch fällt es ihnen natürlich schwer, Verständnis für die Notwendigkeit der Quarantäne zu entwickeln."
Nachdem die Bewohnerin positiv getestet worden war, habe die Lebenshilfe in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen, heißt es weiter. Am Eingang des Heims wurde eine Schleuse errichtet, ab der die Mitarbeiter die Schutzkleidung - bestehend aus Schutzkittel, Schutzbrille und einer FFP2-Maske - anlegen und nach der Arbeit wieder ablegen müssen. Hausarzt und Gesundheitsamt stehen in täglichem Kontakt zur Einrichtung. Die Krankheitsentwicklungen der Bewohner werden täglich übermittelt.
Symptomatische Bewohner und Mitarbeiter sind umgehend auf das Corona-Virus getestet worden. Insgesamt haben sich acht Bewohner und acht Mitarbeiter des Wohnheims Niederscheld mit dem Corona-Virus SARS-Cov-2 infiziert, teilte der Kreis mit.
Um das betroffene Wohnheim zu unterstützen, setzt die Lebenshilfe nun Mitarbeiter aus anderen Einrichtungen zur Betreuungsarbeit in Niederscheld ein.
Am Freitagmittag waren im Lahn-Dill-Kreis insgesamt 227 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Davon gelten aktuell 63 Personen als genesen.