Seit 50 Jahren ist er ein Aktivposten im Dorf. Am Wochenende hat der Naturschutz- und Heimatverein Roth Jubiläum gefeiert.
Von mtz
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ESCHENBURG-ROTH - Drei Tage lang hat der Naturschutz- und Heimatverein Roth am Wochenende sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Den Auftakt bildete am Freitagabend ein Festkommers. Der Vorsitzende Günter Seibel und sein Stellvertreter Matthias Reeh blickten auf die vergangenen Jahrzehnte zurück.
"Die Idee zur Gründung im Jahr 1969 kam sehr spontan. Der Anlass war ein Lichtbildvortrag der Vogelschutzgruppe Eibelshausen im alten Rother Rathaussaal", erzählte Reeh. Am 31. Januar 1969 trafen sich die 17 Gründungsmitglieder und wählten einen Vorstand. "Der Schwerpunkt ihrer Arbeit lag zunächst bei dem Verschönern des Ortsbildes, dem Aufstellen von Ruhebänken und Anbringen von Nistkästen", erläuterte Reeh. In den folgenden Jahren legten die Mitglieder ein Vogelschutzgebiet an. Beim alten Badeweiher an der "Leuchte" fanden sie ein passendes Gelände. "1979 erfuhr der Verein neuen Zuspruch, indem eine Jugendgruppe gegründet wurde", sagte Reeh.
Drei Jahre später begann der Bau einer Schutzhütte in der "Leuchte". 1988 konnte mit dem "Roseweiher" erstmals ein Feuchtbiotop angelegt werden. Zum 20-jährigen Bestehen gab der Verein 1989 den ersten Band der Dorfchronik sowie ein Rother Liederbuch heraus. Seit 1991 findet die Aktion "Saubere Landschaft" in Zusammenarbeit mit den anderen Ortsvereinen bis heute regelmäßig statt. Die Heimatstube konnte 1995 eingeweiht werden. "Ein weiteres Highlight war 1998 die Eröffnung des Waldlehrpfads mit über 40 Stationen", berichtete Reeh.
Grube "Gottesgabe" wieder freigelegt
2001 legte der Verein die historische Grube "Gottesgabe" frei und ließ den einzigartigen "Rother Silbertaler" nachprägen. Ein Jahr später stellten die Naturschützer zum ersten Mal den Maibaum auf, was mittlerweile zu einer jährlichen Tradition geworden ist. Heute zählt der Naturschutz- und Heimatverein 240 Mitglieder. "Im Schnitt werden etwa 1000 bis 1200 Arbeitsstunden pro Jahr geleistet", resümierte Reeh.
Eschenburgs Ehrenbürgermeister Otto Schlemper lobte "den Fleiß und die vorbildliche Arbeit" des Vereins. "Ihr habt erkannt, dass es um den Erhalt des Lebensraums auch für die nachfolgenden Generationen geht", meinte er. Zum Jubiläum gratulierten auch Bürgermeister Götz Konrad, Landrat Wolfgang Schuster, Dr. Rudolf Schönhofen von der Naturlandstiftung Lahn-Dill sowie befreundete Vereine.
Am Samstagnachmittag gab es einen stehenden Festzug im Dorf. Die Trachtentanzgruppe aus Breidenbach präsentierte dabei Volkstänze. Der Männergesangverein "Harmonie" Roth trug Lieder vor. Der Brauchtumsverein aus Obereisenhausen ließ das alte Handwerk wieder aufleben. Eine Dreschflegel-Gruppe aus Silberg verarbeitete das Getreide auf althergebrachte Art und Weise. Die Feuerwehr Roth informierte mit einer Löschaktion. Die kleinen Gäste vergnügten sich auf einer Hüpfburg und beim Menschen-Fussball-Kicker. Außerdem drehten sie auf Mini-Traktoren ihre Runden. Die Rother Laienspielgruppe "Herrjelshinkelcher" führte am Nachmittag ein Kasperletheater auf. Die "Urgermanen" der Freiwilligen Feuerwehr aus Achenbach zeigten, wie das Eisenschmelzen vor 1250 Jahren aussah. Zudem hatte die Heimatstube geöffnet und im "Backes" wurde Brot gebacken. Es folgte ein musikalischer Abend im Festzelt mit den "Weifenbacher Musikanten". Am Sonntag klang das Jubiläumsfest nach einem Gottesdienst im Festzelt mit einem Frühschoppen aus.