Die Wissenbacher Zweigstelle des Regionalmuseums Eschenburg gehört jetzt zu einem Verbund von 28 Orten, an denen Industriegeschichte sichtbar gemacht wird.
Von red
Stellen das Schild am Regionalmuseum vor (v.l.): Irene Krüger, Marion Klein, Götz Konrad, Manuel Heinrich, Joachim Hundt und Gerhard Herget. Foto: Winfried Krüger
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ESCHENBURG-WISSENBACH - Das ehemalige Trafohäuschen am früheren Wissenbacher Bahnhof ist jetzt ganz offiziell Teil der mittelhessischen Industriekultur. Eschenburgs Bürgermeister Götz Konrad, Leader-Managerin Marion Klein vom Verein Region Lahn-Dill-Bergland und Manuel Heinrich vom Regionalmanagement Mittelhessen stellten dieser Tage zusammen mit Irene und Winfried Krüger vom Regionalmuseum Eschenburg eine Tafel vor, die auf die Bedeutung dieses Eschenburger Wahrzeichens hinweist und den Zusammenhang zur Industriekultur Mittelhessen herstellt.
Das EU-geförderte Projekt umfasst insgesamt 28 Tafeln und fünf Faltblätter, die über eine neue App und eine Website miteinander verknüpft sind. Das 1910 errichtete Trafohaus beinhaltet heute zwei Abteilungen des Regionalmuseums Eschenburg: Neben der lokalen Bergbaugeschichte gibt es eine vollständige Ortsvermittlungsanlage, mit der gleichzeitig 600 Gespräche abgewickelt werden konnten.
Erweitert durch Telefonleitungsbau und Fernschreibetechnik werden hier viele Jahrzehnte Kommunikationsgeschichte präsentiert.
Die Anlagen sind funktionsfähig und werden von Joachim Hundt und Gerhard Herget gepflegt, ehemaligen Technikern, von denen auch die Idee ausging, das Trafohaus für die Gemeinde zu sichern, als der Abriss anstand. "Für dieses Engagement bin ich sehr dankbar", erklärte Bürgermeister Götz Konrad, "denn wir haben in der Gegend viel zu bieten!"
Eine DIN-A3 große Tafel stellt die Verbindung zur Industriekultur Mittelhessen her und damit an die Geschichte dieses Ortes. Die Bedeutung von teils alltäglichen Orten für die Entwicklung unserer Region sichtbar machen, das ist das Ziel der beim Regionalmanagement Mittelhessen angesiedelten Initiative Industriekultur Mittelhessen.
28 Orte in ganz Mittelhessen wurden mit einer Tafel versehen, die über einen QR-Code mit einer eigens erstellten App und einer Website vernetzt sind. Götz Konrad probierte den QR-Code gleich selbst aus: "Ich freue mich, dass auf diese Weise online Verknüpfungen hergestellt werden können!"
Fünf Faltblätter für spezifische Zielgruppen
Möglich wurde das Projekt durch eine Kooperation aller mittelhessischen Leader-Regionen: Burgwald-Ederbergland, Gießener Land, Lahn-Dill-Bergland, Lahn-Dill-Wetzlar, Limburg-Weilburg, Marburger Land und der Vogelsberg haben sich zusammengetan, erklärte Marion Klein vom Verein Region Lahn-Dill-Bergland.
Das Thema "Bergbau" ist für Eschenburg schon immer bedeutend. So sind auch die ehemalige Silbererzgrube Gottesgabe in Eschenburg-Roth, die Eibelshäuser Hütte und der Bahnhof in Wissenbach Orte der Industriekultur und Zeugnisse für über 250 Jahre Bergbau. Die ergänzenden fünf Faltblätter sprechen spezifische Zielgruppen an: So gibt es Industriekultur "zu Fuß und auf dem Rad", "auf und am Wasser", "für Familien und Kinder", "in Museen, Sammlungen und Science Centern" und "Industriekultur kreativ".
Alle Aktivitäten in der Region laufen beim Regionalmanagement Mittelhessen zusammen, das diese über die Website www.industriekultur-mittelhessen.de und die Smartphone-App veröffentlicht. So sind auch Veranstaltungen wie Führungen oder die thematischen Wanderungen im Lahn-Dill-Bergland abrufbar. Mitmachen kann man auch bei den zweiten "Tagen der Industriekultur", die vom 1. bis 4. Juli stattfinden und das große Spektrum der Industriekultur zeigen sollen.