Die Gemeinde Eschenburg hat die Namen aller Kriegsopfer im Internet veröffentlicht. Zudem hat sie Links zu unserer Gedenkserie "Vor 75 Jahren endete der Zweite Weltkrieg" gesetzt.
Von red
Jedes Haus war betroffen: Namen sind wichtig für das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. In Eschenburgs Ortsteil Roth steht sogar eine Tafel mit Fotos und den "Hausnamen" der Gefallenen und Vermissten. Foto: Gemeinde Eschenburg
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
ESCHENBURG - Aus Vorsicht wegen des Corona-Virus hat auch die Gemeinde Eschenburg zum Volkstrauertag keine Veranstaltung abgehalten. Der Gedenktag wirkt aber virtuell weiter: In einer Ausgabe der Wochenzeitung und im Internet unter www.eschenburg.de/volkstrauertag soll weiterhin der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht werden.
Erstmals wurden dafür auch alle Namen der Kriegsopfer zusammengetragen, wie sie auf Tafeln an den sechs Denkmälern und drei Kriegsgräberstätten stehen.
In den Ortsteilen Eibelshausen und Simmersbach waren die Namen bereits erfasst, nachdem 2017 dreiste Diebe die Bronze-Platten gestohlen hatten. Spenden in Höhe von 3520 Euro machten es möglich, auf den Friedhöfen moderne Platten aus Alu-Dibond zu gestalten und wieder alle Namen der Kriegstoten und Vermissten aufzulisten.
Links zur Gedenkserie unserer Tageszeitung
So wie der moderne Werkstoff sind auch die übrigen Gedenktafeln aus Stein und Gusseisen für Metalldiebe weniger interessant, dafür aber für die Bevölkerung. In den langen Namens-Kolonnen sieht man heute noch, wie die beiden Weltkriege in den Dörfern schmerzliche Lücken gerissen haben. "Sorgt Ihr, die Ihr noch im Leben steht, dass Frieden bleibe", steht am Ende der Gedenktafeln in Simmersbach.
"Erinnern für die Zukunft" gibt das letzte Kapitel im virtuellen Volkstrauertag einen Ausblick: "Wir müssen auch weiter gedenken und nachdenken, wie leicht sich Neid und Hass zu Gewalt und Krieg entfachen und dann Fremde und Schwache zu Opfern machen. Dafür ist dieser Volkstrauertag auch weiterhin bleibende Pflicht", sagt Bürgermeister Götz Konrad.