So voll war die Haigerer Stadthalle selten: 450 Asylbewerber und ehrenamtliche Mitarbeiter haben am Samstag dort eine internationale Weihnachtsfeier erlebt.
Von Klaus-Dieter Schwedt
Bei weihnachtlichen Posaunenklängen, eindrucksvollem Gesang und Klaviermusik erlebten gut 450 Asylbewerber eine großartig organisierte Internationale Weihnachtsfeier.
(Foto: Schwedt)
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Haiger - So voll war die Haigerer Stadthalle selten: 450 Asylbewerber und ehrenamtliche Mitarbeiter haben am Samstag dort eine internationale Weihnachtsfeier erlebt.
Umrahmt wurde das Fest von Posaunenklängen, Klaviermusik und Gesang. Die Weihnachtsgeschichte haben Judith Eibach und Kerstin Tute als Sandpainting dargestellt. Der Arbeitskreis für Migration und Integration („AMIN“) Haiger unter Leitung von Michael Hörder von der Allianz Mission (Dietzhölztal) sowie das neue Kairos-Projekt der deutsch-internationalen Gemeinde Haiger für die Region Lahn-Dill-Westerwaldkreis um Pastor Piero Scarfalloto hatten Asylbewerber vom Dietzhölztal bis Rennerod und von Herborn bis zur Kalteiche eingeladen. Neubürger aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, der Türkei, dem Irak, dem Sudan und Somalia fanden sich zusammen.
Auch an der Krippe ist es vor 2000 Jahren international zugegangen
„Wir sind überwältigt von der sehr guten Resonanz und freuen uns über das große Interesse der Asylbewerber, gemeinsam mit uns dieses Fest zu feiern. Weihnachten gehört zur deutschen Kultur, wir wollen auch unsere neuen Mitbürger mit in diese schöne Kultur hineinnehmen. Auch das gehört zur Integration“, sagte Michael Hörder. Viele der muslimischen Migranten seien oft tief religiöse Menschen. Gerade mit ihnen könne man respektvoll über den Glauben reden.
Piero Scarfalloto fügte an: „Es wäre zu schade, Weihnachten alleine zu feiern. Die Situation an der Krippe vor 2000 Jahren war schon international. Es ist toll, dass wir ein so wichtiges Fest heute gemeinsam mit Menschen vieler unterschiedlicher Länder feiern können. Die Internationalität unserer Feier erinnert uns daran, dass Weihnachten für alle Menschen da ist.“
Nachdem der Posaunenchor des CVJM Langenaubach unter Leitung von Helmut Bachmann mit bekannten Advents- und Weihnachtsliedern die „Gäste aus aller Welt“ musikalisch eingestimmt hatte, zeigte sich Bürgermeister Mario Schramm beeindruckt über die große Kinderschar inmitten der Asylbewerber. „Wir wollen heute gemeinsam mit allen, die schon lange in Haiger eine neue Heimat gefunden haben und mit denen, die erst vor wenigen Monaten hier angekommen sind, ein internationales Weihnachtsfest feiern“, stellte er fest und dankte besonders dem 80-köpfigen AMIN- Helferteam.
Fröhlich ging das Programm weiter und immer mehr strahlende Augen und kräftiger Beifall machten sich im Saal breit: Gemeinsam mit der Ex-Langenaubacher Sängerin Johanna Klöpper und unter Klavierbegleitung von Christiane Belzner wurden adventliche Weisen angestimmt.
Nach einem leckeren Büffet gab es weitere Beiträge, beispielsweise die Gesangseinlage eines afghanischen Asylbewerbers, der von seinem Bruder am Piano begleitet wurde.
Michael Hörder machte abschließend deutlich: „Uns als Ehrenamtlern ist es wichtig, auf Asylbewerber zuzugehen, ihnen zu helfen und sie zu unterstützen, damit sie sich in einem für sie neuen Land einleben können.“