Sterben, Humor und Moral - geht das zusammen? Um diese Frage geht es in dem Ein-Personen-Stück "(K)ein letztes Vaterunser", das Hartmut Hühnerbein am 22. Januar (Mittwoch) in der Haigerer Stadthalle aufführt.
Von red
Ein-Mann-Theater: Hartmut Hühnerbein spielt am 22. Januar in Haiger in "(K)ein letztes Vaterunser". Foto: Ralf Triesch/Stadt Haiger
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
HAIGER - Sterben, Humor und Moral - geht das zusammen? Um diese Frage geht es in dem Ein-Personen-Stück "(K)ein letztes Vaterunser", das Hartmut Hühnerbein am 22. Januar (Mittwoch) in der Haigerer Stadthalle aufführt. Beginn ist um 20 Uhr.
Es handelt sich um die Uraufführung des Stückes, das der einstige Pfarrer und Geschäftsführer des Christlichen Jugenddorfs Deutschland gemeinsam mit dem Frankfurter Autor und Regisseur Thomas Klischke inszeniert hat.
"Unser Theaterstück will Menschen dazu anregen, über christliche Werte nachzudenken und ihr eigenes Leben zu reflektieren", sagt der Wahl-Haigerer Hühnerbein. Im Mittelpunkt des Stückes steht der Pensionär Martin Fels, der sorglos seiner Apfelernte nachgeht, als ihn plötzlich eine aufgelöste Frau darum bittet, ihren im Sterben liegenden Ehemann zu besuchen. Dieser möchte unbedingt "mit einem Fremden sprechen".
Die Begegnung mit dem Sterbenden Paul Angelmann mündet in sonderlichen Botengängen wie der Übergabe einer Kassette mit prekärem Inhalt an den Chef oder eines Schlüssels mit Brief an eine gewisse Jule. Als Martin Fels das Geschehen hinterfragt, wird er von Paul Angelmann rausgeworfen.
Mit zwinkerndem Auge, aber immer respektvoll
Ein innerer Konflikt mit sich und seinen religiösen Werten entsteht: Soll er dem Sterbenden bei seinen letzten Wünschen helfen oder ihn seinem Schicksal überlassen und somit den besorgniserregenden Geheimnissen von Angelmann entfliehen?
Mit einem zwinkernden Auge, aber stets auch respektvoll behandeln die beiden Autoren des Stücks die vielfältigen moralischen Fragen des Lebens: Wie ehrlich sind wir zu unseren engsten Mitmenschen, der Ehefrau, den Kindern oder Arbeitskollegen? Wie oft belügen wir uns selbst, erst im Kleinen und über die Jahre auch im Großen? Und wie ist es um die Werte bestellt, nach denen wir leben?
Das Vaterunser am Ende jedes Tages, das Angelmann in seiner Kindheit dazu verhalf, seine Taten zu reflektieren und Frieden zu finden und im Erwachsenenalter zunehmend vernachlässigt wurde, gewinnt plötzlich wieder an Relevanz.
"Ich glaube, dass es viele ,Angelmänner' in unserer Gesellschaft gibt, die das als ähnliche Erfahrung vorweisen können", sagt Hühnerbein.
Der Eintrittspreis beträgt zwölf Euro (ermäßigt acht Euro). Der Erlös soll als Spende an die Haigerer Stiftung für christliche Wertebildung, Haiger" gehen. Vorverkaufsstelle und Ansprechpartner für weitere Informationen ist das Kulturamt der Stadt Haiger, E-Mail: kulturamt@haiger.de, Telefon 0 27 73-81 11 50.