Der engagierte Seelsorger war lange im Roßbachtal und im Westerwald tätig.
HACHENBURG-ALTSTADT/HAIGER - Aufgewachsen ist er in Ewersbach und war für viele seiner Dienstjahre Pfarrer im nur wenige Kilometer entfernten Roßbachtal. Ab 2010 versah er Vertretungsdienste, die ihn in zahlreiche Kirchengemeinden des benachbarten Westerwaldes führten. Nun geht Pfarrer Rainer Czekansky in den Ruhestand.
Eigentlich sollte er Ingenieur werden. Doch er entschied sich anders. "Die Überzeugung, Pfarrer zu werden, war plötzlich da und es ging gar nicht anders", erinnert sich Czekansky. Das Vikariat verbrachte er in Dillenburg bei seinem Lehrpfarrer Wolfgang Meyberg. Im Anschluss war er ab 1983 Pfarrer in Ober- und Niederroßbach und in Weidelbach.
An manchen Sonntagen
drei Gottesdienste gehalten
Dabei hatte er sofort einen Draht zu den Menschen, wozu auch beitrug, dass er das heimische "Platt" beherrschte. "Das waren noch Zeiten, in denen die Ehefrau der Kirchengemeinde als Pfarrfrau vorgestellt wurde und ganz selbstverständlich in der Kirchengemeinde mitarbeiten sollte. Und in jedem Haushalt wurden Hefewaffeln mit Kartoffeln gebacken. Deshalb nannte man das Roßbachtal auch den ,Waffelgrund'", erinnert sich Czekansky. "Das Wichtige aber war, dass wir nahe bei den Menschen waren. Ich habe Theologie studiert, weil ich für sie da sein wollte."
Als Dorfpfarrer mit mehreren Gottesdienstorten hatte Czekansky sonntags drei Gottesdienste zu halten. Dennoch fand er zusätzlich Zeit für eine klinische Seelsorgeausbildung und engagierte sich in der Notfallseelsorge. Ab 2010 war Pfarrer Czekansky in Kirchengemeinden tätig, deren Pfarrstelle vakant war, und pendelte innerhalb der Propstei Nord Nassau. Die erste Vertretungsdienst-Stelle war in der Kirchengemeinde Altstadt, dann folgten Hachenburg und Rennerod, schließlich Weilburg. Im Anschluss arbeitete Czekansky im Dekanat Biedenkopf-Gladenbach in den Kirchengemeinden Obereisenhausen und Battenfeld. Dann ging es ins Dekanat an der Dill, zunächst nach Ballersbach und dann in die evangelische Kirchengemeinde Herborn. Und danach wurde der Geistliche wieder im Westerwald eingesetzt: Er vertrat Kollegen in Emmerichenhain, Neunkirchen und Selters, um dann wieder nach Altstadt zurückzukehren.
Im Westerwald geht
das Berufsleben zu Ende
Dort geht nun sein Dienst Ende Februar zu Ende. "Loslassen ist so viel schwerer als festhalten. Das habe ich erlebt, und gelernt, im richtigen Moment loslassen zu können. Nun kann ich es auch tun", sagt Rainer Czekansky.