Herborner Kulturscheune richtet 4. Hessischen Kabarettpreis aus
Nach 2017 kehrt der damals ins Leben gerufene Hessische Kabarettpreis zurück an die Stätte seiner Erstaustragung - in die Herborner Kulturscheune (KuSch).
Jean Philippe Kindler hat als Poetry-Slammer den Weg auf die Bühne gefunden. Foto: Agentur
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Herborn (red). Es war vor drei Jahren, als sich drei hessische Bühnen zusammentaten, um etwas Besonderes auf die Beine zu stellen. Nun kehrt der 2017 neu ins Leben gerufene Hessische Kabarettpreis zurück an die Stätte seiner Erstaustragung - in die Herborner Kulturscheune (KuSch).
Zusammen mit dem "Fresche Keller" in Ortenberg und dem "Piazza" in Vellmar war die Kulturscheune Herborn seinerzeit angetreten, die für die deutsche Kleinkunstszene wichtige Auszeichnung zu etablieren.
"Hessen ist eine führende Humorregion, da war ein Hessischer Kabarettpreis überfällig", erinnert sich Jörg Michael Simmer von der KuSch. In Zeiten wie diesen sei es umso wichtiger, dass Menschen eine Haltung zeigen - nicht nur im Privaten, auch auf der Bühne. Dies zu unterstützen und besonders herausragende beziehungsweise gelungene Beispiele hervorzuheben - das war der Ansatz, warum sich die KuSch mit den anderen Bühnen zusammengetan hat. Mittlerweile wurde das "Piazza" durch die Bürgerhäuser Dreieich ersetzt, die Intention des Preises ist jedoch geblieben.
Fachjury hat vier großartige Künstler ausgewählt
Auch vor der vierten Auflage am 24. und 25. April galt es, aus zahlreichen Bewerbungen wieder vier Teilnehmer für den Wettbewerbsabend auszuwählen. Eine Fachjury des Hessischen Kabarettpreises hat diesen Job übernommen. Ihr gehören an: Jörg Michael Simmer (Kulturscheune Herborn), Mario Ochs (Bürgerhäuser Dreieich), Michael Glebocki (Fresche Keller), Helmut Blecher (Kulturjournalist), Rainer Dachselt (Hessischer Rundfunk), Susanne Herbert (Herbert-Management) und Martin Sonntag (Caricatura Kassel). An ihnen war es, vier Einzelkünstler auszuwählen, die - jeder auf seine Weise - die verschiedensten Facetten des kabarettistischen Bühnenschaffens zeigen. Anne Folger, ehemals Mitglied der "Queenz of Piano", hat sich auch solistisch als Klavierkabarettistin einen Namen gemacht. Jean-Philippe Kindler fand über Poetry-Slams, also Dichterwettkämpfe mit Publikumswertung, den Weg auf die Bühne. Olaf Bossi, schwäbischer Liedermacher mit italienischen Wurzeln, behandelt Sprache und Musik gleichermaßen liebevoll. Und Dr. Emir Puyan Thaghikani (alias Kunstfigur Helmuth Steierwald) bringt nicht nur die naturwissenschaftliche Sichtweise ins Spiel.
Diese vier Künstler kämpfen um den Publikumspreis, der den schönen Namen "Handkäs' mit oder ohne Musik" trägt, sowie um den "Bethmännchen" genannten Jurypreis. Beide sind mit jeweils 3000 Euro dotiert und werden am 25. April bei der Preisträger-Gala verliehen.
Förderpreis "Grie Soß" geht nach Österreich
Dann gesellen sich noch zwei weitere zu Ehrende hinzu. Damit jeder weiß, wo der Preis zuhause ist, nämlich in Hessen, tragen auch diese Preise landestypische Namen. Der Förderpreis heißt "Grie Soß'" und geht in diesem Jahr nach Österreich. Christoph Fritz heißt der junge Mann, der sich in die Liste der bisherigen Gewinner dieser Auszeichnung - Moritz Neumeier, Lisa Eckart und Martin Frank - einreiht.
Der Ehrenpreis ist die "Ahle Worscht". Frank-Markus Barwasser wird damit geehrt. Er ist mit seiner Pepitahut tragenden Kunstfigur "Erwin Pelzig" aus der deutschen Kabarettszene nicht wegzudenken. Barwasser folgt auf Arnulf Rating, Max Uthoff und Urban Priol, die bislang mit dem Ehrenpreis bedacht wurden.
Moderiert werden die beiden Abende im April von Fabian Schläper, der durch seine Auftritte mit dem Duo "Zu Zweit" längst in der Kulturscheune zuhause ist. Unterstützt wird der Hessische Kabarettpreis vom Gewinn-Sparverein der Sparda-Bank Hessen, die Schirmherrschaft hat die Hessische Ministerin für Bundes- und Landesangelegenheiten, Lucia Puttrich, übernommen.
Tickets kosten pro Abend 18 Euro, die Kombikarte für beide Abende ist für 30 Euro zu erhalten. Karten gibt es im Vorverkauf unter anderem bei Optik Tafelski, Telefon 02772-28 89, in der Dillenburger Musicbox, Telefon 02771-2 44 67 sowie im Internet unter www.kusch-herborn.de.