Die Gewerkschaft will mit der Kampagne gegen Ungerechtigkeit und soziale Schieflage bei den aktuellen Entlastungspaketen der Regierung gegensteuern.
Von red
Inflation, gestiegene Energiekosten: Die IG Metall Herborn will dagegen mit einer Unterschriftenaktion mehr Druck auf die Regierung ausüben. Symbolfoto: Patrick Pleul/dpa
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HERBORN - Angesichts der durch Energiekosten getriebenen Inflation ruft die IG Metall Herborn die Bundesregierung dazu auf, dringend weitere Entlastungen auf den Weg zu bringen. Insbesondere Bürger mit geringem oder normalem Einkommen sind laut der Gewerkschaft bei den bisherigen Energiepaketen zu kurz gekommen. Für eine aus ihrer Sicht gerechtere Bewältigung der Preiskrise hat die IG Metall jetzt eine Unterschriftenkampagne gestartet.
Oliver Scheld, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Herborn: "Die Profitgier weniger treibt die Preise. Unternehmen reichen gestiegene Kosten größtenteils weiter." Beschäftigte könnten das nicht. Angesichts der Inflation müsse die Politik dringend handeln.
Weder die Tarifpartner noch die Bürger, so Scheld, könnten die anhaltende Inflation beenden. Darum brauche es jetzt auch politische Maßnahmen.
Martin Fuchs, Betriebsrat von Linde- und Wiemann Dillenburg: "Bei jeder Fahrt an die Zapfsäule, bei jedem Gang an die Kasse: Diese Inflation und der Gedanke an die nächste Strom- und Gasrechnung belasten alle und gerade Geringverdiener enorm."
Forderung nach Ende der sozialen Schieflage
Konkret fordert die IG Metall Maßnahmen, die über die bestehenden Entlastungspakete der Bundesregierung hinausgehen. Eine Sondersteuer auf Übergewinne solle Unternehmen beschränken, die ihre Marktmacht rücksichtslos ausnutzten. Mit den Einnahmen könnten weitere staatliche Entlastungen finanziert werden. Dazu zähle ein Gaspreisdeckel von 7,5 Cent je Kilowattstunde für einen Grundverbrauch bis 8000 Kilowattstunden.
Darüber hinaus müsse die "soziale Schieflage" in den bisherigen Entlastungspaketen beendet werden: Rentner, Studierende und Erwerbslose seien bislang leer ausgegangen. "Insbesondere die Schwächsten erwarten zurecht staatliche Eingriffe bei dieser Krise", sagte Scheld.