Ausgangssperre: Landrat will bis zur Notbremse warten
Die Inzidenz im Lahn-Dill-Kreis ist wieder über die 200er-Marke geklettert. Kommt nun wieder eine nächtliche Ausgangssperre? Dazu hat sich Landrat Schuster deutlich geäußert.
Von Jörgen Linker
Redakteur Dillenburg
Symbolfoto: dpa
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LAHN-DILL-KREIS - Der Lahn-Dill-Kreis will eine erneute nächtliche Ausgangssperre erst wieder anordnen, wenn die Notbremse des Bundes gilt. Das kündigte Landrat Wolfgang Schuster (SPD) am Dienstag an.
Die Bundesregierung hat sich am Dienstag auf eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes geeinigt. Diese sieht unter anderem eine Notbremse vor, eine Ausgangssperre in Landkreisen, deren Inzidenz über 100 liegt. Beschließen muss sie aber erst noch Bundestag und eventuell Bundesrat. Dieser Beschluss könnte, wenn es schnell geht, Mitte bzw. Ende kommender Woche getroffen werden. Am Dienstag hatte der Lahn-Dill-Kreis eine zehn Tage zuvor eingeführte Ausgangssperre vorzeitig aufgehoben, weil die Inzidenz nach Ostern mehrere Tage hintereinander unter einen vom Robert-Koch-Institut (RKI) ermittelten Wert von 200 gesunken war.
Grundlage für diese Entscheidung war laut Kreisverwaltung eine Vorgabe des Landes Hessen. Das "Eskalationskonzept" des Landes sieht nämlich erst ab Inzidenzen von 200 Ausgangssperren vor.
Schusters Aussage bedeutet aber auch: Der Kreis hat zwar bei der Lockerung das Eskalationskonzept herangezogen, wird sich aber zwischenzeitlich bis zur Notbremse nicht weiter darum scheren.