Wasserpfeifentabak-Bande? Zollfahnder mit Festnahme in Siegen
Auch im Lahn-Dill-Kreis wurde nach Beweismitteln gesucht: Am Donnerstag haben Ermittler vier Personen wegen Geschäften mit unversteuertem Wasserpfeifentabak festgenommen.
Von red/kel
Bei der großen Fahndung wurde Wasserpfeifentabak sichergestellt. Symbolfoto: ZFA Frankfurt am Main
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SIEGEN/LAHN-DILL-KREIS - Mit Unterstützung von Spezialeinsatzkräften des Zollkriminalamtes haben Ermittler des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Donnerstagmorgen einen 38-jährigen Mann in Siegen vorläufig festgenommen. Er soll der Kopf einer sechsköpfigen Gruppe sein, die Wasserpfeifentabak illegal hergestellt und vertrieben haben soll. Auch im nördlichen Lahn-Dill-Kreis klackten die Handschellen.
Insgesamt 60 Kilogramm Pfeifentabak und sogenannten Vormaterialien zur Weiteren Herstellung wurden laut Carina Orth, Pressesprecherin beim Zollfahndungsamt Frankfurt, sichergestellt. "Allein der Steuerschaden wird auf mehr als 2300 Euro geschätzt", sagte sie auf Nachfrage von mittelhessen.de. Der genaue Straßenverkaufswert sei derzeit noch nicht klar, da je nach Region und Tabak unterschiedliche Preise dafür gezahlt würden. Ganz grob könne man aber sagen, dass die illegale Herstellung pro Kilo ungefähr bei fünf Euro liege, der Verkaufswert pro Kilo hingegen bei 50 Euro oder mehr, erklärte die Pressesprecherin.
Gegen den 38-jährigen Hauptbeschuldigten und weitere Beschuldigte, von denen ebenfalls drei Personen vorläufig festgenommen wurden, ermittelt daher das Zollfahndungsamt Frankfurt unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Siegen wegen des Verdachts der bandenmäßigen Steuerhinterziehung durch die illegale Herstellung und den Vertrieb von unversteuertem Wasserpfeifentabak.
Hinweise aus einem anderen Ermittlungsverfahren brachten die Fahnder auf die Spur und ergaben einen begründeten Anfangsverdacht gegen die weiteren mutmaßlichen Täter. Durchsucht wurden insgesamt neun Objekten in Siegen, dem nördlichen Lahn-Dill-Kreis, dem Kreis Siegen-Wittgenstein sowie in Berlin. Dabei wurden die besagten 60 Kilogramm Wasserpfeifentabak, Vormaterialien sowie Verpackungsmaterialien beschlagnahmt. Die erforderlichen Steuerzeichen für den Wasserpfeifentabak fehlten.
"Die unerlaubte Herstellung und der Handel mit unversteuertem Shisha-Tabak bringt mittels lukrativer Gewinnaussichten ein hohes Betrugspotenzial mit sich. Dies führt neben Steuerausfällen in der Bundesrepublik Deutschland ebenfalls zu Wettbewerbsverzerrungen in der Wirtschaft und stellt somit kein Kavaliersdelikt dar", so die Pressesprecherin weiter.
Die weiteren Ermittlungen wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung sowie der gewerbs- und bandenmäßigen Steuerhehlerei dauern an. Die Tatverdächtigen befinden sich nach den Maßnahmen derzeit auf freiem Fuß.