Wasserpest im Aartalsee, Blaualgen-Gefahr in der Krombachtalsperre: Kann ich noch bedenkenlos in meinen Lieblings-See hüpfen? Alle Seen im Überblick.
Von Tobi Manges
Redakteur
Die Qualität des Wassers im Waldsee Mengerskirchen ist ausgezeichnet. Während der Badesaison werden die mittelhessischen Seen und Weiher regelmäßig kontrolliert. Archivfoto: Ulrike Sauer
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MITTELHESSEN - Wasserpest im Aartalsee, Blaualgen-Gefahr in der Krombachtalsperre - diese Meldungen aus den vergangenen Tagen täuschen darüber hinweg, dass fast alle Badeseen in Mittelhessen beste Bedingungen bieten. Das geht aus Daten des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hervor.
Im Lahn-Dill-Kreis, dem Kreis Limburg-Weilburg und dem Kreis Marburg-Biedenkopf gibt es neun Seen und Weiher, die offiziell als Badegewässer ausgewiesen sind. Ihr Wasser wird während der Badesaison regelmäßig kontrolliert.
Überprüft wird das Wasser vor allem auf zwei Keime: das Kolibakterium (Escherichia coli) und intestinale Enterokokken. Das sind bestimmte Darmbakterien von Tieren und Menschen.
Wenn sich viele dieser Bakterien in einem Gewässer befinden, ist das ein Indikator dafür, dass der See - beispielsweise über Abwässer - mit Fäkalien verunreinigt wurde. Das ist gefährlich, weil im Kot von Menschen und Tieren Krankheitserreger vorhanden sein können.
Außerdem wird auf Cyanobakterien (Blaualgen) geachtet, die bei einer Massenentwicklung gesundheitsschädlich sein können.
Kann ich bedenkenlos in meinem Lieblings-See baden? Klicken Sie auf die Icons auf der Karte und erfahren Sie mehr über die Wasserqualität.
Lahn-Dill-Kreis
Kreis Limburg-Weilburg
Kreis Marburg-Biedenkopf
Die aktuellen Testergebnisse sowie die Ergebnisse der vergangenen Jahre sind auf der Seite des HLNUG zu finden.
Nicht jeder See ist ein Badesee
Nicht jeder Weiher, in dem man schwimmen gehen kann, ist gleich ein Badesee. Wann ein Badesee ein Badesee ist, regelt die europäische Badegewässerrichtlinie. Die Richtlinie fordert, dass Seen, an denen eine große Zahl an Badenden zu erwarten ist, gemeldet, überwacht und bewirtschaftet werden müssen.
Die EU-Richtlinie legt auch fest, dass die Wasserqualität an Badeseen überprüft werden muss. Dafür sind die Gesundheitsämter der Kreise in Zusammenarbeit mit dem HLNUG zuständig.
Wie wird das Wasser in Freibädern geprüft?
Auch Freibad-Wasser wird regelmäßig kontrolliert. Vor Beginn der Badesaison landet eine Wasserprobe im Labor. Die Untersuchung wird im Abstand von vier Wochen wiederholt.
Nach Angaben der Pressestelle des Lahn-Dill-Kreises kontrolliert außerdem jeder Freibad-Betreiber dreimal täglich das Wasser. Dabei sollen unter anderem der Chlorgehalt, der pH-Wert und die Temperatur untersucht werden.
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 02.08.2022 um 12:00 Uhr publiziert.