Wie wollen wir leben? Wie werden wir leben? Weil die Hochschule zu den innovativsten Zukunftsforschern in Südwestfalen zählt, gibt es jetzt eine Förderung über 10 Millionen Euro.
HAUS DER INNOVATION
Die Universität Siegen und die Gründerinitiative "Startpunkt57" haben sich zusammengeschlossen, um dem Gründer- und Unternehmergeist in der Region am Standort Sand-/Friedrichstraße mit einem "Haus der Innovation" neuen Raum zu geben. Das "Haus der Innovation" ist eine kreative Organisationsform, die Infrastrukturen bündelt und Gründern die Chance gibt, ihre Ideen zu entwickeln.
Zum "Startpunkt57" gehören unter anderem folgende Einrichtungen: Universität Siegen, Kreis Siegen-Wittgenstein, IHK Siegen, die drei Sparkassen und drei Volksbanken im Kreis Siegen-Wittgenstein, der Siegerlandfonds, sechs Städte und Gemeinden, Wirtschaftsjunioren Südwestfalen, Kreishandwerkerschaft und die Welke-Akademie. (red)
SIEGEN - Die Universität Siegen ist in Südwestfalen fest verankert und eng mit ihren regionalen Partnern vernetzt. Dieser Austausch und der Transfer von Wissen und Ideen wird jetzt mit einer Millionen-Förderung verstärkt - im Rahmen der Bund-Länder-Initiative "Innovative Hochschule".
Mit diesem Förderprogramm soll der Transfer von Ideen, Wissen und die Technologien aus Forschung, Entwicklung und Lehre in die Gesellschaft beschleunigt werden. Die bis zu fünfjährige Förderung soll Anfang 2023 starten und beträgt bis zu 2 Millionen Euro jährlich. Für die Uni Siegen bedeutet dies: Sie erhält 10 Millionen Euro für das Projekt "Fusion - Forschungsbasierte Koevolution: Transformation des ländlich industrialisierten Raumes als Handlungsfeld der Universität Siegen".
Insgesamt wurden 55 Hochschulen - neun aus Nordrhein-Westfalen - in der zweiten Runde der Förderinitiative "Innovative Hochschule" ausgewählt, davon 51 Fachhochschulen oder Hochschulen für angewandte Wissenschaften und vier Universitäten.
Die Förderung im Programm Innovative Hochschule werde die Entwicklung des "Hauses der Innovation" sowie des "Hauses der Wissenschaft" und damit den Transferaktivitäten noch mehr Kraft verleihen "und schlussendlich den Bürgern und natürlich der heimischen Wirtschaft in Südwestfalen zugutekommen", freut sich Uni-Rektor Holger Burckhart.
"Um auch in der Zukunft erfolgreich zu sein und die Stärke der Region zu bewahren, ist ein tiefgreifender Transformationsprozess nötig", ergänzt Volker Wulf, Prorektor für Digitales und Regionales, der für das "Haus der Innovation" zuständig ist. Die Zukunftsgestaltung ländlich industrieller Regionen sei von großer Wichtigkeit für die Stabilität demokratischer Gesellschaften. Was passiere, wenn Menschen im ländlichen Raum die Hoffnung auf gute Lebensqualität verlören, könne man in den USA, Ungarn oder Polen erkennen. Das Projekt sei in den vergangenen beiden Jahren im engen Austausch mit regionalen Akteuren entstanden und setze darauf, Lösungen für drängende Zukunftsfragen zu entwickeln.
Petra M. Vogel, Prorektorin für Internationales und Lebenslanges Lernen und verantwortlich für das "Haus der Wissenschaft", sieht vor allem die Chance, noch stärker "die Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfragen und einzubeziehen".
Im Förderzeitraum soll ein Innovations-Ökosystem entstehen, in dem in Reallaboren beispielhaft Lösungen für die Zukunft des ländlich-industrialisierten Raumes entwickelt werden. In folgenden Praxisfeldern soll konkret an Forschungsfragen gearbeitet werden: Arbeit und Digitales, Ressourcenschonung und Dekarbonisierung, Gesundheit und Altern, Soziales und Inklusion, Kollaborationen und Post-Wachstum. Hinzu kommt das Praxisfeld Regionale Entwicklungsstrategie, um den Dialog mit der Region zu gestalten.