Im Januar hatten sich im Kreisklinikum Patienten und Mitarbeiter mit Corona infiziert. Nun teilt die Klinikleitung mit, dass in 17 Fällen die Variante B.1.258 nachgewiesen worden sei.
Hatte sich im Januar nach einem größeren Corona-Ausbruch abgeriegelt: das Kreisklinikum in Siegen. Nun teilt die Klinikleitung mit, dass es dabei 17 Infektionen mit einer Schweizer Mutante gegeben habe. Archivfoto: Henning Kaiser/dpa
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SIEGEN - Siegen (red). Vor gut einem Monat hatte es einen Coronaausbruch im Siegener Kreisklinikum gegeben. Nun ist klar: Die Infektionen dort waren mit einer Schweizer Mutante erfolgt, der Corona-Variante B.1.258. Das hat die Klinikleitung am Freitag mitgeteilt.
Nachdem sich im Januar mehrere Mitarbeiter und Patienten auf einer Station vermutlich bei Menschen, die als Notfallpatienten aufgenommen worden waren, mit dem Coronavirus angesteckt hatten, liegen nun die Sequenzierungsergebnisse von einem Großteil der Proben der damals Betroffenen vor.
Henrich: In Deutschland rund 200 Mal nachgewiesen
"Die Ergebnisse zeigen, dass es sich bei 17 untersuchten Proben um eine Mutation des Coronavirus der Variante B.1.258 handelt", heißt es in einer schriftlichen Mitteilung der Klinik. "Diese Virusvariante ist in Deutschland bisher rund 200 Mal nachgewiesen worden. Ob die Variante mit einem schwereren Krankheitsverlauf einhergeht, ist bisher noch nicht bekannt."
Bei den betroffenen Patienten und Mitarbeitern in Siegen seien vereinzelt schwerere Krankheitsverläufe aufgetreten. Der Großteil der Infizierten habe jedoch einen eher milden Verlauf gehabt.
"Wir haben direkt an die Möglichkeit einer Virusvariante gedacht. In dieser Woche wurde unser Verdacht dann von dem zuständigen Labor bestätigt", erklärt Gitte Henrich, die Leiterin der Hygieneabteilung am Kreisklinikum.
Umso mehr habe sich im Nachhinein gezeigt, dass das Ergreifen strikter Schutzvorkehrungen wie zeitweiliges vollständiges Besuchsverbot, Aufnahmestopp für geplante stationäre und ambulante Behandlungen sowie vollständige Testung aller 1500 Mitarbeiter die richtige Entscheidung gewesen sei, so Henrich. Mit einer einzigen Ausnahme seien damals alle Testergebnisse der Beschäftigten, die nicht im Zusammenhang mit dem Geschehen standen, negativ ausgefallen.
Nach "hartem Schnitt" recht rasch wieder öffnen können
Auch Professor Dr. Martin Grond, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Neurologie, sagt, dass dies dazu geführt habe, "dass die Infektionskette schnell unterbrochen werden konnte. Die Sicherheit unserer Patienten und Mitarbeiter steht für uns an erster Stelle. Wir haben uns daher vor vier Wochen für einen harten Schnitt entschieden, konnten dafür aber nach relativ kurzer Zeit unser Haus wieder komplett hochfahren".