Exklusiv aus der Redaktion: Die Woche in Hessen

Neues aus Hessen.
© vrm/ap; Illustration: Kari_designer - stock.adobe; Foto: travelview - stock.adobe

Der Auftritt von Hubert Aiwanger in Hessen, die Bierpreis-Grenze in Darmstadt, eine glanzlose Krone in Assmannshausen und ein DJ-Skandal in Fronhausen. Die Themen der Woche.

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Hessen. Erinnern Sie sich noch? Da war doch was. Eine heftige Debatte um ein schwer erträgliches Schmutzblatt aus den Jugendzeiten des Freien Wähler-Chefs und immerhin Vize-Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern, Hubert „Hubsi“ Aiwanger. Besagter hatte sich, nachdem ihm sein Regierungspartner Markus Söder 25 Fragen als Hausaufgabe aufgegeben hatte, in der mittelhessischen Provinz zum Wahlkampfauftakt der Freien Wähler in Hessen blicken lassen. Eine sehr lesenswerte Beschreibung dieses Auftritts hat mein Kollege Hartmut Bünger verfasst.

Und diesen Wahlkampfauftakt in Hessen haben außerdem meine beiden Kollegen Olaf Streubig und Christian Matz genutzt, um den Landeschef der Freien Wähler, Engin Eroglu, zu fragen, warum in Hessen auffällig viele Kreis- und Ortsverbände der Freien Wähler mit türkischstämmigen Mitgliedern besetzt werden und welches Verhältnis diese zu AKP-nahen Vereinen und Organisationen haben. Die Recherche, die vom Rathaus in Wiesbaden bis ins knapp 140 Kilometer entfernte, beschauliche Wetter führt, lesen Sie hier. Es gab aber auch noch andere Themen abseits der Politik und des Landtagswahlkampfes in Hessen.

DIE TOP 3 DER WOCHE

Gastro-Krise: Darmstadts Wirte an der Bierpreis-Grenze

Am Marktplatz in Darmstadt wird weiter zu den üblichen Öffnungszeiten ausgeschenkt.
Am Marktplatz in Darmstadt wird weiter zu den üblichen Öffnungszeiten ausgeschenkt.
© Guido Schiek
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Köche, Kellner, Aushilfen: Fast alle sind nach der Corona-Pandemie und der massenhaften Abwanderung aus der Branche ein Thema für Gastronomen. In Südhessen hat sich Thomas Wolff bei Betreibern und Branchenverbänden umgehört und interessante Einblicke bekommen. Demnach gibt es ein klares Stadt-Land-Gefälle und auch der Bierpreis in Restaurant, Kneipe oder Biergarten spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um die Zukunft der Branche geht.

Vom Glanz der Krone in Assmannshausen ist nichts mehr übrig

Hatte schon weit bessere Zeiten, das Hotel Krone in Assmannshausen, das seit bald einem Jahr geschlossen ist.
Hatte schon weit bessere Zeiten, das Hotel Krone in Assmannshausen, das seit bald einem Jahr geschlossen ist.
© Hermann Heibel

Im wahrsten Sinne abgeschlossen wurde vor knapp einem Jahr das ehemalige Traditionshotel Krone – einst das erste Hotel am Platz in Assmannshausen direkt am Rhein. Der zuständige Rheingau-Taunus-Kreis musste ein Nutzungsverbot aufgrund der erheblichen Brandschutzmängel aussprechen. Vom Glanz und Ruhm der vergangenen Jahre ist nicht mehr viel übrig, konstatiert auch unsere Autorin Barbara Dietel. Dennoch scheint sich jemand für das Brandschutzgutachten, das zur Schließung führte, zu interessieren. 

Nach DJ-Eklat in Fronhausen: Veranstalter erstattet Anzeige

Johnny Buchardt animierte sein Publikum 1973, auf "Sieg" mit "Heil" zu antworten. Die Szene verbreitete sich 40 Jahre später im Internet.
Johnny Buchardt animierte sein Publikum 1973, auf "Sieg" mit "Heil" zu antworten. Die Szene verbreitete sich 40 Jahre später im Internet.
© Mark Adel (Screenshot)
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Dass die Kirmes in Fronhausen (Landkreis-Biedenkopf) mal so viel öffentliches Interesse erregt, hätte sich die dortige Burschenschaft wohl nicht träumen lassen und in dem Fall sicher auch nicht gewünscht. Ein DJ hatte zu späterer Stunde das Publikum mit einem Sprechchor zu einem „Sieg Heil“-Ruf provoziert. Der DJ hat sich entschuldigt, die Burschenschaft Strafanzeige erstattet und meine Kollegen zeigen, dass diese offenkundig schlechte Bühnennummer eigentlich ein uralter Hut ist.

ZU GUTER LETZT

Landen wir wieder beim ebenfalls unerträglichen Flugblatt aus den Jugendtagen von Hubert Aiwanger. Die Diskussion scheint schon wieder fast vergessen. Bemerkenswert dürfte hierbei aber eher sein, dass zumindest, wenn man den aktuellen Umfragen Glauben schenken darf, die Debatte den Freien Wählern in Bayern sogar geholfen hat. Flucht nach vorne und so wie Donald Trump in den USA aus einem Mugshot, also einem Verbrecherfoto eines ehemaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, auch noch Profit schlagen? Bleibt uns allen nur zu hoffen, dass das keine Schule macht und nicht der Politikstil der Zukunft wird.

Schönes Wochenende