Hessen meldet Erfolge gegen Geldautomatensprenger

Dieser Geldautomat in einer Rüsselsheimer Bankfiliale wurde Anfang März durch Sprengung völlig zerstört; auch am Gebäude entstand ein hoher Schaden.
© Jens Etzelsberger

Anders als im Bundestrend gab es in Hessen 2022 weniger Sprengungen. Das Landeskriminalamt führt das auf neue Sicherheitskonzepte zurück. Was macht die Polizei in Hessen anders?

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Wie hat sich die Zahl der Fälle in Hessen entwickelt?

Im Jahr 2022 gab es in Hessen 41 laut Kriminalstatistik Fälle von Automatensprengungen. 22 Mal gelang den Tätern der Raub, in 13 Fällen wurden die Automaten zwar gesprengt, doch mussten die Täter ohne Beute abziehen; sechsmal kam es nicht zur Sprengung. Die 41 Fälle bedeuten einen Rückgang um ein Viertel gegenüber 2021 (56 Fälle), die Summe des geraubten Geldes verringerte sich um 28 Prozent auf 1,8 Millionen Euro. Hingegen stieg der Gesamtschaden an Technik und Gebäuden auf mehr als 4,9 Millionen Euro (2021: 2,5 Millionen). Bis Ende Januar 2023 wurden acht Sprengungen registriert, vier mehr als im Januar 2021. Insofern stellt sich die Frage, ob der positive Trend in diesem Jahr anhält.

Wie sieht es bundesweit aus?

Das Bundeskriminalamt verzeichnete 2020 deutschlandweit 414 Sprengungen und 392 Taten 2021. Offizielle Zahlen für 2022 gibt es noch nicht, nach Recherchen des Fachmagazins „Finanzbusiness” wurden 2022 bundesweit 487 Geldautomaten gesprengt; in den ersten sechs Wochen des laufenden Jahres kamen schon wieder 70 hinzu. Die Banken und Sparkassen haben inzwischen zahlreiche Geldautomaten abgebaut, wobei hierbei auch Filialschließungen eine Rolle spielen. Allein bei den Volks- und Raiffeisenbanken verschwanden rund 1800 Geldautomaten, bei den Sparkassen gut 1000.

Woher kommen die Täter und wie hat sich ihr Vorgehen in den vergangenen Jahren geändert?

Nach polizeilichen Erkenntnissen stammen die in Hessen und Westdeutschland aktiven Täter zumeist aus den Niederlanden, sie reisten eigens für die Tat nach Deutschland ein. Bevorzugte Regionen der niederländischen Banden seien die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. In früheren Jahren ließen die Täter meist ein Gasgemisch in die Automaten einströmen und zündeten dieses dann. Mittlerweile setzen sie laut Röhrig „überwiegend hochgefährliche Festsprengstoffe ein, die ganze Filialen zerstören und dabei die Leben von unbeteiligten Dritten gefährden”. Oft sei es nur dem Zufall geschuldet, dass bei diesen Sprengungen niemand verletzt oder gar getötet werde. 

Wie geht die Polizei in Hessen gegen die Geldautomatensprenger vor?

Bereits seit 2019 gibt es beim LKA eine spezielle Ermittlungsgruppe. Seither sei es gelungen, mehr als 50 Tatverdächtige zu ermitteln, berichtet LKA-Chef Röhrig. Mit der Gründung der „Besonderen Aufbauorganisation effectus” sei die Ermittlungsarbeit noch einmal intensiviert worden. Dabei werden die einzelnen Fälle durch die hessischen Polizeipräsidien bearbeitet, das LKA unterstützt die Ermittler vor Ort beim Informationsaustausch und koordiniert die landesweite Analyse der Taten.  

Allianz mit den Banken soll Geldautomatensprenger stoppen

Und wie ist die Bankenbranche eingebunden?

Im Mai 2022 wurde mit der Geldbranche die Präventionsinitiative „Allianz Geldautomaten“ gegründet. Ziel sei die gemeinsame Ausarbeitung individueller Sicherheitskonzepte, erklärt Innenminister Beuth. Dahinter steht der Gedanke, dass die Täter gezielt Geldautomaten ansteuern, bei denen sie ein leichtes Spiel vermuten. Dabei dürften Fluchtrouten eine Rolle spielen, aber auch die Gegebenheiten vor Ort. Zur Risikoabschätzung wurde vom LKA das Analysetool „GLB-operativ“ entwickelt. Es erstellt für jeden Geldautomaten eine Wahrscheinlichkeitsprognose für einen Sprengversuch. Bis Ende 2022 wurden laut LKA 50 Prozent aller Standorte einer Risikoanalyse unterzogen. Mit einer ähnlichen Prognosesoftware habe man beim Kampf gegen Wohnungseinbrüche sehr gute Erfahrungen gemacht, sagt LKA-Chef Röhrig. Wichtig sei es, „durch individuelle Sicherheitskonzepte die Tatgelegenheiten zu minimieren”, ergänzt Beuth. Dafür sei ein Schulterschluss zwischen der Bankenwirtschaft und der Polizei unerlässlich.