Seit 33 Jahren stellen sich die Grävenwiesbacher Grünen immer mal wieder wie das kleine gallische Dorf dar. Die Mitgliederversammlung am Donnerstagabend im Landgasthof "Zur...
. GRÄVENWIESBACH. Seit 33 Jahren stellen sich die Grävenwiesbacher Grünen immer mal wieder wie das kleine gallische Dorf dar, das Widerstand leistet und in dem alles irgendwie ein bisschen anders ist. Die Mitgliederversammlung am Donnerstagabend im Landgasthof "Zur Eisenbahn" unterstrich diesen Status einmal mehr.
Ortsverbandsvorsitzender Michael Thiele hatte Vorstandswahlen auf die Tagesordnung gesetzt und musste diesen Punkt vertagen, weil nicht genügend Mitglieder anwesend waren.
Acht Mitglieder zählt der Grävenwiesbacher Ortsverband und ist damit traditionell der kleinste im Hochtaunuskreis.
33 Jahre aktiv
Das Fehlen von vier Mitgliedern bei der Versammlung führte zur fehlenden Beschlussfähigkeit im Hinblick auf Vorstandswahlen. "Wir sind der älteste Ortsverband im Usinger Land", blickte Thiele dagegen stolz auf die 33 Jahre politische Vergangenheit, die er inzwischen als einziges, noch lebendes Gründungsmitglied auch persönlich verkörpert. In der Kommunalpolitik unterstrichen die Grävenwiesbacher Grünen in den vergangenen drei Jahrzehnten ihren Status als Widerstandsnest nicht nur bei heiklen politischen Themen, sondern über Jahrzehnte auch als kleinste Fraktion in der Gemeindevertretung. "Wir haben die rote Laterne abgegeben", freute sich der Grävenwiesbacher Chef der Ökopartei, dass man nicht mehr die schlechtesten Wahlergebnisse im Kreis aufweise. Der positive Wandel an der Wahlurne soll sich auch durch einen Generationswechsel im Vorstand des Ortsverbandes ausdrücken. Im Kreisverband sind die Grävenwiesbacher bereits in Person von Christian Tramnitz mit der jüngeren Generation prominent vertreten. Thiele gratulierte ihm zur Wiederwahl als einer von zwei Vorsitzenden an der Kreisverbandsspitze. Tramnitz informierte aus dem Kreisverband über die Freischaltung des Wahlkampfprogramms, zu dem die Mitglieder bis zum 30. September Änderungsanträge einbringen können und das dann in einer Kreismitgliederversammlung zur Abstimmung für die Kommunalwahl am 14. März 2021 gestellt wird. Während die Listenaufstellung auf Kreisebene im Oktober erfolgen soll, will der Ortsverband im November 2020 über die Kandidaten und Kandidatinnen entscheiden, welche sich zur Wahl für Gemeindevertretung und Ortsbeirat stellen.
Bereits vor den Sommerferien hatten Thiele und seine Parteikollegen den heimischen Wald zu einem zentralen Wahlkampfthema erklärt. Unter dem Eindruck des Wassernotstandes wurde das künftige Wassermanagement in der Gemeinde als weiterer Schwerpunkt auf die Liste der Wahlkampfthemen gesetzt. Thiele forderte als erste Maßnahmen in Neubaugebieten die Verpflichtung zum Bau von Zisternen sowie die Reaktivierung von Sickergruben. Weitere Wahlkampfthemen sollen in einer Arbeitssitzung der Mitglieder im September erörtert und für den Kommunalwahlkampf festgelegt werden.