Hochtaunuskliniken: Test ist nicht gleich Test

Antikörpertests sind nicht so verlässlich wie PCR-Tests, mahnt das Hochtaunusklinikum. Foto: epd

Die Hochtaunuskliniken mahnen noch einmal eindringlich: Ein Corona-Schnelltest vor den Feiertagen bietet nicht immer verlässliches Ergebnis. Derweil hat der Kreis Erfreuliches...

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BAD HOMBURG. Bad Homburg (inf/red). Schnell noch kurz vor den Feiertagen einen Test machen, bevor die Verwandtschaft zum Weihnachtskaffee kommt - das versprechen die privaten Corona-Schnelltest-Stationen, die derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen. Das kann fatale Folgen haben, warnen die Hochtaunuskliniken. Denn Test ist nicht gleich Test., und die Sicherheit kann nur von kurzer Dauer sein.

Zum Nachweis des neuen Corona-Virus SARS-CoV-2 im Rachen oder in der Nase können im Wesentlichen zwei Methoden angewendet werden:

Der PCR-Labortest, den zum Beispiel die Hochtaunus-Kliniken seit 1. Oktober anbieten, gilt als das sicherste Verfahren, eine Infektion nachzuweisen. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es sehr spezifisch ist, nur SARS-CoV-2 identifiziert und auch geringe Mengen an Virus nachgewiesen werden können. Nachteil: Eine PCR ist aufwendig und zeitintensiv. Es dauert bis zu 24 Stunden, bis das Ergebnis vorliegt.

Ein Antigen-Test ermöglicht ebenfalls einen direkten Nachweis, allerdings wird hier ein bestimmtes Oberflächenprotein des Virus nachgewiesen. Er ist einfach und kann vor Ort durchgeführt werden. Ergebnisse liegen innerhalb wenigen Minuten vor. Allerdings muss dafür eine ausreichende Menge an Virus vorhanden sein, damit der Test positiv wird. Deswegen können Menschen mit einer geringeren Virusmenge im Rachen negativ getestet werden, trotzdem aber andere Menschen anstecken. Zudem kann es zu falsch-positiven Werten wegen einer Kreuz-Reaktivität zu anderen Viren der Coronafamilie kommen. Wer also einen Antigen-Tests für Familienbesuche benutzen will, muss sich im Prinzip jeden Morgen neu testen lassen. Sicherer ist also, laut den Hochtaunuskliniken, seinen Schnelltest per PCR bestätigen zu lassen. Die Ambulanz ist am Montag 21. und Dienstag 22. Dezember von 7 bis 13 Uhr geöffnet. Termine können nur online auf der Homepage gebucht werden.

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Zusätzlich hat der Hochtaunuskreis folgende Infektionszahlen seit Beginn der Pandemie bekannt gegeben:

- An diesem Freitag wurden 39 weitere Infektionen gemeldet, insgesamt sind das 3569 Infektionen im Kreis seit Zählungsbeginn. Es liegen insgesamt 475 aktive Fälle vor.

- Die Inzidenz liegt bei 120,2

- Genesen sind insgesamt 3009 Personen.

Die Fallzahlen im Einzelnen:

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Bad Homburg v.d. Höhe: Fallzahl 1017 (Veränderung zum Vortag 5)

Friedrichsdorf: Fallzahl 448 (Veränderung zum Vortag 4)

Glashütten: Fallzahl 53 (Veränderung zum Vortag 1)

Grävenwiesbach: Fallzahl 49 (Veränderung zum Vortag 0)

Königstein im Taunus: Fallzahl 237 (Veränderung zum Vortag 3)

Kronberg im Taunus: Fallzahl 236 (Veränderung zum Vortag 2)

Neu-Anspach: Fallzahl 132 (Veränderung zum Vortag 2)

Oberursel (Taunus): Fallzahl 729 (Veränderung zum Vortag 11)

Schmitten: Fallzahl 114 (Veränderung zum Vortag 2)

Steinbach (Taunus): Fallzahl 197 (Veränderung zum Vortag 1)

Usingen: Fallzahl 189 (Veränderung zum Vortag 2)

Wehrheim: Fallzahl 100 (Veränderung zum Vortag 4)

Weilrod: Fallzahl 68 (Veränderung zum Vortag 2)

Doch es gibt auch etwas Erfreuliches zu vermelden: Der Hochtaunuskreis gibt bekannt, dass sich bereits jetzt über 690 Personen mit medizinischem Hintergrund für die Unterstützung des Impfzentrums gemeldet hätten und sich für den Dienst im Impfzentrum registrieren ließen. "Das ist ein toller Erfolg und zeigt die enorme Leistungsfähigkeit des ambulanten Sektors sowie die große Bereitschaft der Ärzte, des medizinischen Fachpersonals und den Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine Mitarbeit im administrativen Bereich gemeldet haben, dem Corona-Virus die Stirn zu bieten und zur Bekämpfung der Pandemie einen wichtigen Beitrag zu leisten," erklärt Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr.

Der Landkreis registriert die eingehenden Bewerbungen und leitet diese an die Hochtaunus-Kliniken weiter, welche sich um den weiteren Einstellungsprozess als Betreiberin des Impfzentrums kümmert. Pro Tag werden voraussichtlich rund 150 Menschen pro Tag aufgeteilt auf zwei Schichten im Einsatz sein müssen. Bewerbungen können an die E-Mail Adresse: Impfzentrum@hochtaunus-kliniken.de geschickt werden.

"Ohne die Mitwirkung der zahlreichen Bürgerinnen und Bürger ist die Herausforderung kaum zu bewältigen. Dies gilt auch für den großartigen Einsatz der Unteren Katastrophenschutzbehörde und dem Kreisgesundheitsamt in Rekordzeit ein Impfzentrum des Landes Hessen in unserem Landkreis eingerichtet haben", sagte Schorr.

Der HTK im Rahmen der Betreuung und Versorgung noch weiterhin in der Pflicht sein, sich rund um die Uhr um das Impfzentrum des Landes Hessen zu kümmern, bis die Hochtaunus-Kliniken den Betrieb des Zentrums übernommen haben.