Stagnation auf dem Arbeitsmarkt im Hochtaunuskreis: Matthias Oppel von der Arbeitsagentur in Bad Homburg rechnet mit einer Belebung im Frühsommer. Im April wurden 18,7 Prozent...
HOCHTAUNUS. Trotz leichter saisonaler Rückgänge: Der Arbeitsmarkt stagniert. Das sagte Matthias Oppel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Homburg bei der Vorstellung der Zahlen des aktuellen Arbeitsmarktberichts. "Auch im April wurde der Arbeitsmarkt durch die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung bestimmt. Wir haben zwar - wie schon im vorangegangenen Monat - einen Abbau der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Dieser war aber saisonbedingt und es kam zu keiner signifikanten Aufwärtsbewegung." Der Arbeitsmarkt zeige sich trotz leichter Stagnation weiterhin stabil.
"Die Zahl der Stellenmeldungen verblieb im Vergleich zum Vormonat ebenfalls auf einem niedrigen Niveau, auch wenn wir im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen haben", so Oppel weiter. Dies sei aber angesichts der schlechten Zahlen des April 2020 nicht verwunderlich. Die Zahl der Stellenmeldungen sei und bleibe abhängig von den pandemischen Entwicklungen. "Ich erwarte hier aber spätestens im Frühsommer einen Aufwärtstrend," erklärt er. Ein Anstieg sei auch bei den Langzeitarbeitslosen zu verzeichnen. Diese Entwicklung werd ebenfalls noch andauern. Dies gelte auch für den SGB III - Bereich. "Hier sehen die Zahlen mit einem Plus von knapp 13 Prozent Arbeitslosen mehr im Vergleich zum April 2020 zwar besser aus. Vergleichen wir die Zahlen jedoch mit denen des April 2019, so zeigt sich, dass wir vom Vorkrisenniveau mit derzeit insgesamt rund 5.000 Erwerbslosen mehr noch weit entfernt sind." Mit Einsetzen des wirtschaftlichen Aufschwungs werde man ebenso wie nach der Finanzkrise kontinuierlich einen Aufwärtstrend auf dem Arbeitsmarkt erkennen und an frühere Erfolge anknüpfen können. "Hier benötigen wir noch etwas Geduld", kommentiert Oppel die derzeitigen Zahlen.
"Was den Ausbildungsmarkt angeht, so konnten wir im vergangenen Monat keine weiteren Verbesserungen verzeichnen. Der Ausbildungsmarkt 2021 ist und bleibt angespannt. Dies wird sich für den Moment nicht ändern. Wir werden unsere ganze Aufmerksamkeit und Anstrengung aufbieten müssen, um wie schon 2020 jungen Menschen, aber auch den Betrieben Perspektiven zu eröffnen. Deswegen appelliere ich gleichermaßen an Schulabgänger/innen und Unternehmen, sich an die Arbeitsagentur zu wenden. Nutzen Sie dafür die bekannten Hotlines 0800 4 5555 20 (Arbeitgeber) und 06172- 4869 - 600 (Schüler/innen). Gemeinsam können wir die Herausforderung bewältigen", so Matthias Oppel.
Im April 2021 waren im Hochtaunuskreis insgesamt 5.744 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 157 Personen (- 2,7 Prozent) weniger als im März und 903 Menschen (+18,7 Prozent) mehr als vor einem Jahr im April 2020. Der Zugang offener Stellen wies im Vergleich zum Vorjahr 2020 einen Zuwachs von 109 Stellen auf. Dies entspricht einem Plus von 116,0 Prozent. Der Stellenbestand lag in diesem Monat bei 745 offenen Stellen. Das waren 25 Stellen oder -3,2 Prozent weniger gegenüber dem Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr lag der Bestand mit 136 Stellen oder - 15,4 Prozent hinter dem Vorjahreswert des April 2020 zurück. Der Zugang seit Jahresbeginn belief sich auf insgesamt 744 Stellen und somit auf 143 Stellen weniger (- 16,1 Prozent) als im Vorjahreszeitraum.
Im April 2021 lag die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen im Hochtaunuskreis bei 754, das waren 210 oder 21,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 2019 lag die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen bei 1.052.