Wechsel in der Geschäftsführung des Vereins "Perspektiven"...

Ulrike Schüller-Ostermann übergibt die Geschäftsführung des Vereins "Perspektiven" an Eberhard Emrich. Foto: "Perspektiven"

Diplombetriebswirt Eberhard Emrich übernimmt als Nachfolger von Ulrike Schüller-Ostermann die Geschäftsführung beim Verein "Perspektiven" aus Oberursel.

Anzeige

. Oberursel (red). Am 1. Mai hat Diplombetriebswirt Eberhard Emrich die Geschäftsführung beim Verein "Perspektiven" aus Oberursel übernommen. Er folgt damit der Geschäftsführerin Ulrike Schüller-Ostermann, die nach fast 25 Jahren Tätigkeit im Verein in den Ruhestand geht.

Emrich war zuvor lange Jahre in der Geschäftsführung der Lebenshilfe Gießen tätig und bringt somit alle Voraussetzungen und Erfahrungen mit, die für die Leitung eines Trägers, der unterschiedliche Leistungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit seelischen Erkrankungen und Behinderungen aber auch Beratungs- und Präventionsleistungen erbringt.

Hilfe für psychisch Kranke

Einen Überblick über das Leistungsspektrum des Vereins gibt der in diesen Tagen vorgestellte Jahresbericht des Vereins, der seinen Sitz in Oberursel hat und mit circa 60 Mitarbeitern vorrangig im Hochtaunuskreis, aber auch mit einer Nebenstelle in Frankfurt tätig ist. Schwerpunkte der Tätigkeit sind ambulante und teilstationäre Assistenzleistungen für Menschen mit psychischen Erkrankungen, Suchterkrankungen oder Behinderungen, die im Rahmen des ambulant betreuten Wohnens oder in drei Tagesstätten erbracht werden. Hier wurden im vergangenen Jahr rund 330 Menschen betreut.

Anzeige

Arbeit und Beschäftigung sind ebenfalls ein wichtiges Thema: Im Auftrag des kommunalen Jobcenters, der Arbeitsagentur und des hessischen Integrationsamtes unterstützt der Integrationsfachdienst (IFD) Rhein-Main in Bad Homburg arbeitssuchende Menschen mit Schwerbehinderung bei der Arbeitssuche und am Arbeitsplatz. Das Inklusionsunternehmen "tegut...Lädchen für Alles", das die Nahversorgung im Kronberger Stadtteil sicherstellt, bietet zudem Arbeitsplätze für Menschen mit Schwerbehinderung. Vielfältig ist das Beratungsangebot der Vereins: Die psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle ist erste Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Krisen oder Angehörige, und die Traumaberatung "AS*TRA" unterstützt Menschen, die aufgrund von Flucht oder Menschenrechtsverletzungen traumatisiert sind. Die Fachberatung Perspektiven für Kinder wendet sich an Kinder und Jugendliche, deren Eltern seelisch erkrankt sind. Um psychischen Erkrankungen möglichst früh präventiv zu begegnen, engagiert sich der Verein im bundesweiten Schulprojekt "Verrückt? Na und!".

Derzeit fordern die durch die Corona-Epedemie bedingten Einschränkungen die Mitarbeiter des Vereins in besonderem Maße. Die Tagesstätten sind seit vielen Wochen geschlossen und die Beratungs- und Betreuungsangebote müssen unter den erforderlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen erfolgen. Gleichzeitig leiden die Menschen zunehmend unter Ängsten und Vereinsamung. Um dem zu begegnen, stehen die Mitarbeiter mit allen Klienten in engem telefonischem Kontakt oder kommunizieren per E-Mail; Begegnungen finden bei Spaziergängen oder im Garten der Oberurseler Tagesstätte statt. Tagesstätten-Besucher werden durch Essen auf Rädern, das die Mitarbeiter zubereiten, versorgt. Sie erhalten zudem kostenlosen Mund-Nasenmasken, die in den Tagesstätten genäht werden. Alle hoffen, dass die Tagesstätten in den kommenden Tagen wieder öffnen können. Ein Schutz- und Hygienekonzept dafür wurde bereits entwickelt.

Der Jahresbericht 2019 ist als Download nachzulesen unter: www.perspektivenev.de/index.php/download/category/9-jahresberichte.