Eine Entscheidung des Kreistags des Main-Taunus-Kreises könnte auch für die heimische Region Auswirkungen haben. Der Hochtaunuskreis weist allerdings darauf hin, dass noch...
. Usingen/Neu-Anspach (hs/inf/red). Die Koalitionsfraktionen im Kreistag des Main-Taunus-Kreises (CDU, Grüne und FDP) haben angekündigt, auf der Kreistagssitzung, die am Abend des gestrigen Montags stattgefunden hat, einen Antrag einzubringen, dass Projekt "Deponie auf Deponie" der Rhein-Main-Deponie GmbH in Wicker abzulehnen (die Sitzung war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Das Projekt sei nicht wirtschaftlich. Eine folgenreiche Entscheidung für das Unternehmen, das ja auch die Deponie Brandholz zwischen Usingen und Neu-Anspach betreibt.
"Selbstverständlich akzeptiert der Hochtaunuskreis die politische Entscheidung des Main-Taunus-Kreises", so Kreis-Pressesprecherin Andrea Herzig. Allerdings bewerte er die wirtschaftliche Ausgangslage anders. Der Kreis lege Wert auf eine saubere finale wirtschaftliche Prüfung des Projekts "Deponie auf Deponie", dies sei bislang nicht mit der erforderlichen Sorgfalt durchgeführt worden. "Der Hochtaunuskreis besteht hierbei im Zweifelsfall zudem auf einer neutralen Nachprüfung der Wirtschaftlichkeit, da er erhebliche Beiträge zur Fortführung der Gesellschaft leistet", so die Kreis-Pressesprecherin.
Ein Sanierungsgutachten des Büros Ebner & Stolz von 2018 sei unter der wirtschaftlichen Ausgangssituation erstellt worden, dass die gebildeten Rückstellungen der Gesellschaft bei Weitem nicht ausreichten, um alle zukünftigen Deponiekosten zu decken. Das Sanierungsgutachten hatte die Prüfung des Projektes "Deponie auf Deponie" als Maßnahme, Erlöse zu erzielen, empfohlen. "Für den Hochtaunuskreis stellt sich nun die Frage, wie eine Deponie ohne nennenswerte zu erwartende Erlöse künftig zumindest einen Beitrag zur Nachsorge erwirtschaften kann", so Herzig.
Und die Deponie Brandholz? "Dazu kann der Kreis noch keine Aussagen machen. Und auch nicht, wie sich die Situation der Arbeitsplätze entwickeln wird. Der Kreis bedauert dies und hat Verständnis für die Sorge der Arbeitnehmer, aber es gibt zum heutigen Tag noch keine Grundlagen, auf der sich eine belastbare Aussage zu den Arbeitsplätzen in Brandholz stützen könnten", so die Pressesprecherin.