Einige Hausen-Arnsbacher Bürger sind genervt von den Verkehrsproblemen im Neu-Anspacher Stadtteil, haben eine Bürgerinitiative gegründet und stellen klare Forderungen an die...
NEU-ANSPACH. Einige Hausen-Arnsbacher Bürger sind genervt von den Verkehrsproblemen im Neu-Anspacher Stadtteil. Vor allem der in ihren Augen zu massive Schwerlastverkehr ist den Anwohnern ein Dorn im Auge. Nun hat sich eine Bürgerinitiative um Sandra Blatt und Katharina Löffler gegründet, die sich "Interessensgemeinschaft Hauptstraße Hausen-Arnsbach" nennt. Sie hat einen offenen Brief verfasst und eine Unterschriftenliste angehängt und beides an den Magistrat der Stadt, den Kreisausschuss des Hochtaunuskreises und an die in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien geschickt.
"Der Schwerlastverkehr auf der Hauptstraße in Hausen-Arnsbach hat in erheblichem Umfang zugenommen und beeinträchtigt stark den Alltag der Bewohner", heißt es in dem Schreiben. Den Anwohnern sei vor rund zehn Jahren eine Sperrung ab Bundesstraße 275 für den Schwerlastverkehr Richtung Hausen-Arnsbach versprochen worden, nach der Sanierung der K 738 zwischen dem Kreisel Arnsbach und der B 275. "Die Sanierung wurde im Sommer 2019 abgeschlossen und seitdem ist lediglich ein Antrag zur Übernahme der Kreisstraße durch die Stadt Neu-Anspach gestellt worden", kritisieren die Unterzeichner der Unterschriftenliste.
Der Schwerlastverkehr laufe zunehmend über die K 738 bis zur Kreuzung an der evangelischen Kirche und dann weiter über die Heisterbachstraße Richtung B 456 oder in Richtung der Autobahnen A 5 und A 66. Die Hauptstraße sei jedoch nicht für diesen Verkehr ausgelegt. "Insbesondere der Kreuzungsbereich, der die abbiegenden riesigen Lkw nur schwer die Kurve nehmen lässt, stellt eine Beeinträchtigung und Gefahr für den Gesamtverkehr dar. Sehr häufig müssen die überlangen Fahrzeuge zurückstoßen, um die Kurve zu schaffen, was in der Regel nur durch gleichzeitiges Zurückfahren der an der Ampel stehenden Fahrzeuge möglich ist", haben die Anwohner beobachtet.
Auch der PKW-Verkehr in diesem Bereich der Hauptstraße habe stark zugenommen und werde sich weiter verstärken, da Weilrod und Grävenwiesbach größere Neubaugebiete planten. "Die Anwohner aus diesen Gebieten werden Richtung Bad-Homburg, Frankfurt und Gewerbegebiet Neu-Anspach sowie zu den Schulen die Hauptstraße frequentieren", fürchten die Hausen-Arnsbacher. Die Hauptstraße sei jedoch Schulweg und Weg zum Kindergarten "Regenbogenland" und werde von einer größeren Anzahl Kindern täglich genutzt. "Die Leiterin des Kindergartens berichtet von teilweise chaotischen Zuständen bei der der An- und Abfahrt und Parksituation der Kindergarteneltern im laufenden Verkehr", heißt es in dem offenen Brief. Der Kindergarten fordere bereits seit Jahren einen Zebrastreifen im Bereich des Dorfgemeinschaftshauses. Die Forderung sei bisher jedoch immer abgelehnt worden.
Trotz einer 30-Zone werde die Geschwindigkeit von 30 km/h oftmals nicht eingehalten. "Die Verwarnungs- und Bußgelder werden dies bestätigen. Ab der Aufhebung der zulässigen Geschwindigkeitsbegrenzung in Höhe der Einmündung ,Auf dem Tripp' wird von vielen Autofahrern Gas gegeben und mit teilweise sehr überhöhter Geschwindigkeit gefahren. Allein wegen des Schulweges und des Kindergartens fordern wir die Ausdehnung der 30-Zone bis zum Ortsende am Kreisel", schreiben die Hausen-Arnsbacher.
Ihr Fazit: Wohnen an der Hauptstraße verliere immer mehr an Qualität. Es sei nicht nur der hohe Geräuschpegel, sondern auch die zunehmend abgasbelastete Luft. Und ihre Idee: "Aus unserer Sicht gibt es mittelfristig nur einen Ausweg aus dieser sehr negativen Situation, und diese heißt: Öffnung der Brandholzspange.