Powerchords als Dankeschön: "Achmed" Schmidt organisiert ein Fest für Helfer, Mitarbeiter und Sponsoren.
NEU-ANSPACH/WEHRHEIM. NEU-ANSPACH/WEHRHEIM. Am letzten Samstagabend mag der eine oder andere Wehrheimer oder Anspacher seinen Ohren nicht getraut haben, als er auf Balkon, Terrasse oder bei einem abendlichen Spaziergang, deutlich laute Rockmusik zu hören glaubte. Es war keine Halluzination, sondern das Helfer- und Sponsorenfest von Scheuer- und Ziegelei-Boss Achim "Achmed" Schmidt.
Nachdem das eigentliche "Ziegelei Open Air 2020" corona-bedingt schon frühzeitig abgesagt werden musste und verschiedene Ersatzkonzepte auch nicht realisierbar waren, hat "Achmed" sich entschieden, wenigsten den vielen Helfern, überwiegend Mitarbeiter seiner Idsteiner "Scheuer", sowie den Technikern und Sponsoren eine "Dankeschön-Party" zu schmeißen.
Am vergangenen Samstag und Sonntag - Aufbau war schon am Freitag - kamen gut 100 Gäste auf das Gelände der Alten Ziegelei zwischen Wehrheim und Neu-Anspach, um mit Grillen, Livemusik und (reduzierten) "Hochtaunus-Spielen" unter freiem Himmel so etwas wie eine "Ziegelei-Light" zu feiern.
Mit "April Art" - "Achmeds aktueller Lieblingsband, wie er im Vorgespräch gestand - aus Gießen/Neu-Anspach und "Deep Zeppelin" aus Usingen, hatte er sogar zwei namhafte Live-Bands engagiert. "April Art" spielte starke eigene Songs und die Usinger boten überzeugende Cover-Versionen von "Deep Purple" und "Led Zeppelin".
"Deep Zeppelin" - gegründet 2015 - ließen in klassischer Quintett-Besetzung und mit authentischem Sound, als erste Band den "Rock'n'Roll" der 70er-Jahre musikalisch wieder aufleben. Neben dem Usinger Gitarristen und "Sound Check"-Musiklehrer Jens Urban, standen Maximilian Jänsch (Frankfurt), Bass, Janis Heftrich (Limburg), Schlagzeug, Till Vogelgesang (Mainz), Keyboard und Thomas Brinnel (Eschborn), Gesang, auf der Bühne. Die Gäste genossen offensichtlich den überzeugenden Auftritt der Band und forderten lautstark Zugaben, die aber wegen der knappen Zeitvorgaben "verweigert" werden mussten.
"April Art" sind seit 2014 lokal und überregional aktiv und haben die "Corona-Zeit" genutzt, eine etwas härtere musikalische Gangart auszuprobieren, einen neuen Sound zu kreieren und auch gleich eine neue Single inklusive Video zu produzieren. Ganz aktuell sind sie seit dem 13. August mit dem neuen, mehr Metal und Synthy orientierten Song "Break Out" auf dem Markt. Mit Frontfrau Lisa-Marie Watz - mit charismatisch-rauer Stimme - und Schlagzeuger Ben Juelg kamen zwei Neu-Anspacher auf die Bühne. Gitarrist Chris Bunnell und Bassist Nico Neufeld kommen aus dem Raum Gießen. Deutlich bunter, exaltierter und auch lauter, gewannen sie mit ihren selbst geschriebenen Stücken sehr schnell das Publikum für sich, das fleißig mittanzte und auch zum Schluss eine Zugabe geschenkt bekam.
Am Sonntag waren etwa noch ein Drittel der Gäste da und 18 von ihnen beteiligte sich an den schon traditionellen "Hochtaunusspielen", die aber auch mit reduziertem Programm durchgeführt wurden. Baumstamm- und Ringewerfen, Torwandschießen und die berühmt, berüchtigte Wasserrutsche waren quasi das Vorprogramm. Die Entscheidung fiel wieder beim Baumstammlauf über den Ziegelei-Teich - niemand fiel rein - und sah Newcomer Henry Guckes (24) aus der "Scheuer"-Truppe als Sieger.
Das große Gelände bot gute Möglichkeiten, alle Corona-Regeln und Auflagen einzuhalten und Gäste wie Musiker waren froh, sich mal wieder "live" zu begegnen.
Achim "Achmed" Schmidt zeigte sich als großzügiger Gastgeber, der weder Eintritt noch Entgelt für Speisen und Getränke haben wollte - es wurden die letzten Bierfässer aus der "Scheuer" leer getrunken, die auch seit März geschlossen ist. Ein tolles Dankeschön für alle, die sonst zum Gelingen des "Hintertaunus-Woodstock" beigetragen haben. 2021 soll es dann im August die geplante 2020er "Ziegelei" - auch mit "Ten Years After" als Headliner-Band - geben.