Neu-Anspacher Verein VoKK betreut zehn Hilfsprojekte in Tansania

Beim Besuch 2019: Hartmut Ring (links) mit Klaus Hoffmann (Zweiter von links) und Jürgen Nußbaum (Mitte) mit dem Bauunternehmer Rogat Mchaki und Schulleiter Nari Samwella.  Archivfoto: Ring

Die Mitgliederversammlung des Vereins Voice of Kilimanjaro Kids hat in Neu-Anspach eine beeindruckende Bilanz seiner Entwicklungshilfearbeit gezogen.

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. NEU-ANSPACHDer Rückblick von Jürgen Nußbaum, erster Vorsitzender von Voice of Kilimanjaro Kids (VoKK), bei der Mitgliederversammlung des Vereins belegte es eindrucksvoll: Die 2019 gewählte VoKK-Führungsmannschaft setzt die Arbeit von Vereinsgründer Hartmut Ring fort. Der hatte bei einer Projektreise nach Tansania im April des vergangenen Jahres Nußbaum und den früheren Bürgermeister Klaus Hoffmann als seine Nachfolger präsentiert. Die 59 Mitglieder des Entwicklungshilfevereins schreiben somit weiter an der Vereins-Erfolgsgeschichte. Denn aktuell laufen zehn Projekte in Tansania. Rund um die Großstadt Moshi (rund 180.000 Einwohner) am Fuß des Kilimanjaro hilft VoKK seit 2013 Waisenkindern und Bedürftigen. Aktuell unterstützt der Verein vorrangig die Kisimany Primary School. Die Schule erhielt dank des Engagements 2019 einen Anschluss an das öffentliche Trinkwassernetz, eine neue Küche, ein Handwaschbecken. Fünf Klassenräume wurden zudem renoviert, weitere fünf folgen noch in diesem Jahr. Abgeschlossen werden soll das Ganze in den nächsten Monaten mit einer überdachten Veranda rund um das Schulgebäude.

Dank der Digitalisierung verfolgt VoKK das Geschehen in Ostafrika auch in der Pandemie-Zeit. Hier unterstützten unter anderem die Neu-Anspacher Brüder Daniel und Tobias Rösch beim Besuch 2019 mit der Installation von entprechendem Equipment. Videotelefonie mit den tansanischen Vertrauensleuten vor Ort belegte, dass die von VoKK initiierten Projekte laufen. "Die Leute fragen schon, wann wir mal wieder vor Ort sind", so Nußbaum mit einem Lächeln. Der Aufenthalt vor Ort sei aktuell auch kein Problem, eher die Reise dorthin, berichtete der Vereinschef.

Die Zuwendungsbereitschaft hierzulande war schon vor Corona nach dem Führungswechsel im letzten Jahr ungebrochen. Schatzmeisterin Andrea Ring dokumentierte das mit ihrem geprüften Jahresbericht 2019. "Spenden von Veranstaltungen haben wir aus den bekannten Gründen aktuell weniger zu verzeichnen, sind damit aber nicht alleine", sagte sie.

Auch logistisch erhielt VoKK 2019 einige Unterstützung. So reisten Lilia Wiens und Gabi Backmeister aus der Zahnarztpraxis Wagner für eine Zahnpflegeaktion 2019 mit nach Afrika. "Unser Reisegepäck bestand praktisch aus Zahnbürsten", erinnerte sich Hoffmann mit einem Schmunzeln. Vereinsmitglied Peter Walburg sammelte durch seine Spendenaktion "We go Kilimanjaro" einen fünfstelligen Betrag während einer Besteigung von Afrikas höchstem Berg. Es wurde bei der Mitgliederversammlung deutlich: Die Vereinsarbeit ruht nicht, auch wenn es aktuell keine persönlichen Kontakte gibt. So baut Vorstandsmitglied Hoffmann gerade an einem neuen Internetauftritt. "Unterstützung ist da jederzeit willkommen, fachlich wie inhaltlich", lud er die Mitglieder ein.

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Neue Projekte in Tansania werden aktuell nicht gestartet. Netzwerken ist zurzeit der wesentliche Inhalt der Arbeit von VoKK. Sie fiebern trotzdem schon einer nächsten Reise entgegen. "Unsere Kaffeereserven gehen zur Neige", schmunzelt der Ehrenvorsitzende Hartmut Ring. Ein Reiserisiko geht jedoch niemand ein bei VoKK. Muss auch nicht sein, denn Ring hatte schon vor längerer Zeit die Nachhaltigkeit der VoKK-Aktivitäten auf den Punkt gebracht: "Wir engagieren uns deshalb, weil wir nicht nur gebrauchte Kleider nach Afrika verschicken wollen."