Baden in Zeitzonen: Schmitten bilanziert

Am wärmsten Tag des Jahres suchten 600 Badegäste Abkühlung im Schmittener Freibad. Mehr durften corona-bedingt nicht auf die Anlage. Archivfoto: Friedrich
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Schmittens Bürgermeister Marcus Kinkel hat eine Bilanz der Corona-Saison im Freibad gezogen.

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. SCHMITTEN (red). In diesem Jahr war die Wirtschaftlichkeit Nebensache. Das hat Schmittens Bürgermeister Marcus Kinkel in seiner Bilanz der Freibadsaison betont.

Aufgrund der Vorgaben der hessischen Landesregierung Mitte Juni konnte das Schmittener Freibad unter vorgegebenen Hygienevorschriften und Einlassbeschränkungen am 1. Juli bei gutem Badewetter die Pforten für den Badebetrieb öffnen. Einlasstickets konnten dieses Jahr ausschließlich online vorab für eine von drei Zeitzonen erworben werden. Dieses System wurde anfangs von einigen Besuchern zwar skeptisch betrachtet, hat sich aber im Laufe des Sommers auf jeden Fall bewährt, da der Einlass im Schwimmbad nahezu kontaktlos und somit sicher für die Badegäste und das Schwimmbadpersonal erfolgen konnte.

Zwischen den drei Zeitzonen wurden die sanitären Einrichtungen von extra eingestellten Reinigungspersonal gereinigt und entsprechend den Vorschriften desinfiziert.

Der Badebetrieb lief trotz hochsommerlichen Wetters langsam an. Im gesamten Juli haben 3029 Gäste das Freibad besucht. Im August nahmen die Temperaturen Fahrt auf und bescherten dem Freibad fast die doppelte Anzahl von Besuchern, insgesamt 6 534. Am 9. August, dem wärmsten Tag in diesem Monat mit einer Höchsttemperatur von 36 Grad und einer Wassertemperatur von 26 Grad, besuchten 600 Wasserratten das Bad. An diesem Tag waren somit auch alle Zeitfenster restlos ausgebucht. Ein kleine Hochphase gab es Mitte/ Ende August, aber eine Auslastung der Zeitzonen war laut Kinkel nicht mehr gegeben. Erwartungsgemäß sei Ende August bis zur Schließung des Bades am 13. September der Badebetrieb ruhig ausgelaufen.

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Im Monat August, dem umsatzstärksten Monat während der diesjährigen Öffnungszeit, konnte die Gemeinde Einnahmen in Höhe von ca. 15 500 Euro verbuchen. In den Monaten Juli und September kamen noch mal ca. 8 500 Euro dazu, sodass die Gesamteinnahmen sich auf rund 24 000 € belaufen - bei gut 10 000 Besuchern.

"Mit anderen Jahren ist das diesjährige Rechnungsergebnis auf keinen Fall zur vergleichen. Das Bad wurde dieses Jahr für unsere Gäste, gerade für die zu Hause gebliebenen und unsere Stammgäste geöffnet. Da ist in der derzeitigen Situation die Frage nach Wirtschaftlichkeit absolute Nebensache", kommentiert Bürgermeister Kinkel die ihm aus der Gemeindekasse vorgelegten Zahlen.

Kinkel ist überzeugt von dem Onlinesystem und möchte gerne das Buchungssystem, auch für Dauerkarten, Familienkarten und natürlich auch die Einzelkarten, im kommenden Jahr fortführen. "Unsere Badegeäste haben sich daran gewöhnt. Es ist einfach vom Smartphone oder PC Karten zu bestellen. Das ist auf jeden Fall die Zukunft. Natürlich wird es in einem normalen Badebetrieb auch wieder Tageskarten am Eingang direkt zu kaufen geben. Aber das wird mit Sicherheit in den nächsten Jahren stark zurückgehen", ist sich Kinkel sicher.

Dem Rechnungsergebnis stehen natürlich neben den üblichen Unterhaltungskosten die Sonderausgaben für Reinigung, Hygiene und erhöhtem Personalaufwand entsprechend den Vorgaben entgegen. Aber diese Rechnung möchte Kinkel dieses Jahr auf jeden Fall außer Acht lassen.

"Was nächstes Jahr sein wird, steht in den Sternen. Ich glaube aber, dass sich die Hygienevorschriften und Besuchervorgaben auch im nächsten Jahr noch nicht ändern werden, wenn man die Pressemeldungen verfolgt. Ich bin überzeugt, dass ich mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Freibad und dem Rathaus für die Badesaison 2020 einen guten Job gemacht habe. Damit haben wir die Grundlagen für die oder den neuen Rathauschef/in für die nächste Badesaison geschaffen", resümiert Kinkel.