Weil die Leitlinien zur Corona-Bekämpfung Großveranstaltungen bis 31. August verbieten, hat der Usinger Magistrat die für Mitte September geplante Laurentiuskerb wegen...
. USINGEN (red). Usingens Bürgermeister Steffen Wernard hat gestern den vom 11. bis 14. September geplanten Laurentiusmarkt offiziell abgesagt. Der Usinger Laurentius Markt als größtes Volksfest im Usinger Land und zudem ältestes Volksfest im Taunus zieht Jahr für Jahr gleichermaßen Einheimische wie Besucherinnen und Besucher aus den umliegenden Regionen an. Bummeln auf dem Krammarkt, Staunen bei Landpartie, Pferde- und Kreistierschauen, Lernen am Tag der Schulen, Feiern im großen Festzelt und auf dem Festplatz - all dies wird in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich sein.
Gemäß der Leitlinien zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ist die Durchführung von Großveranstaltungen in Deutschland bis mindestens 31. August 2020 untersagt und nach den weiteren Definitionen der Hessischen Landesregierung gilt der Usinger Laurentius Markt eindeutig als Großveranstaltung. Da zum jetzigen Zeitpunkt niemand absehen kann wie es nach dem genannten Datum weitergehen wird, hat Magistrat der Stadt Usingen in seiner Sitzung am 18. Mai entschieden, das Marktrecht für den Laurentiusmarkt vom 11. bis 14. September 2020 nicht zu erteilen.
Eine Maßnahme, die bei allen Verantwortlichen und Organisatoren nach gründlicher Abwägung von Rahmenbedingungen und möglichen Folgen - insbesondere auch im Falle einer kurzfristigen Absage - mit Bedauern, aber doch auch mit großem Verständnis aufgenommen wurde.
"Der Usinger Laurentius Markt ist ein Fest für den gesamten Hochtaunuskreis und weit über die Region hinaus bekannt", sagt Landrat Ulrich Krebs. "Es ist die erste Absage des Usinger Laurentius Marktes, seit es ihn in dieser Form gibt. Aber besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Gerade für die Organisation der Tierschauen und der Land-Partie auf dem Wiesengelände benötigen die zuständigen Teams im Amt für den ländlichen Raum sowie beim Reit- und Fahrverein Usingen e.V. in Zusammenarbeit mit den Züchtern und Ausstellern genügend Planungssicherheit. Diese ist in der derzeitigen Lage nicht gegeben."
"Nicht leicht gemacht"
Bürgermeister Steffen Wernard ergänzt auch in Hinblick auf das leidenschaftliche Engagement vieler Ehrenamtlicher, dass sich die Verantwortlichen im Usinger Rathaus diese Entscheidung nicht leicht gemacht haben. "Wir wissen sehr zu schätzen, mit welchem zeitlichen Aufwand und großer Verantwortung die Vereine Jahr für Jahr die jeweiligen Programmpunkte planen und durchführen. Und die Menschen im Usinger Land freuen sich ebenfalls jedes Jahr aufs Neue auf "ihre Kerb", erklärt er.
Ausrichtender Verein wäre in diesem Jahr die Usinger Turn- und Sportgemeinde 1846 e.V. (UTSG) gewesen, die mit der Spider Murphy Gang einen absoluten Top-Act für die Usinger Laurentius Kerb gewinnen konnte. "Natürlich bedauern wir die Absage, haben aber großes Verständnis, denn in der momentanen Situation kann die Durchführung dieses Volksfestes mit vielen tausend Besuchern einfach nicht garantiert werden", sagt Matthias Drexelius, erster Vorsitzender der UTSG.
Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben: Die UTSG ist sich mit dem Vorstand des Usinger Schützenvereins, der im nächsten Jahr der Ausrichter wäre, einig, dass die Kerb 2021 durch die Usinger TSG zusammen mit dem 175-jährigen Bestehens des Vereins ausgerichtet wird. Der Schützenverein wird dann in seinem Jubiläumsjahr 2022 die Kerb ausrichten. Das gibt beiden Vereinen, bei aller Enttäuschung und finanziellen Belastungen, auch wieder einen positiven Blick nach vorne.