Ungewöhnlicher Gottesdienst an Heiligabend in Eschbach

Pfarrerin Kerstin Steinmetz spendet den Gemeindemitgliedern an Heiligabend Trost. Der Gottesdienst findet in der Bachstraße vor der Kirche statt.  Foto: Urbano

Es war schon ein ungewöhnlicher Gottesdienst an Heiligabend in Eschbach. Es war still - und er fand im Regen statt.

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ESCHBACH. Es war schon ein ungewöhnlicher Gottesdienst an Heiligabend in Eschbach. Man stand auf der Straße - zeitweise im Regen - und man war still. Vor dem alten Wiegehäuschen war ein Altar aufgebaut, mit einer Krippe darauf, zartrot angeleuchtet.

Pfarrerin Kerstin Steinmetz verlas die Weihnachtsgeschichte und verbreitete damit Trost und Hoffnung. Sie appellierte an die Mitmenschlichkeit, auch wissend, dass manche Gemeindemitglieder aus Sorge um ihre Gesundheit bewusst nicht gekommen waren. Wenige Tage zuvor hatte die Kirchengemeinde deshalb Faltblätter mit einer Hausandacht im Dorf verteilen lassen. "Die Liebe ist vielleicht das einzige Gut, das man verschenken kann, ohne dass es weniger wird", unterstrich sie, angelehnt an ein Zitat von Albert Schweitzer.

Vom Band erklangen einzelne Weihnachtslieder des Eschbacher Chores MixDur, Aufnahmen aus dem Konzert des vergangenen Jahres in der Kirche. Kaum hörbar summte mancher mit. Und sicherlich hätten die etwa 120 Besucher, die sich auf der Straße verteilten, gerne laut gesungen, bestimmt hatten viele noch den Weihnachtsgottesdienst oder das Krippenspiel von 2019, welches dieses Jahr ausfallen musste, im Gedächtnis.

2020 war das nicht möglich, und doch, zumindest war die Gemeinsamkeit spürbar, die die Christen in der Kirchengemeinde verbindet. So gingen sie trotz allem mit Zuversicht auseinander - einem Weihnachtsfest im engen Familienkreis entgegensehend.