Usinger Grüne setzen auf Klimaschutz

Setzen sich für ein "grünes Usingen" ein: Raymond Hahn, Susanne Weinreich und Ellen Enslin. Foto: Archiv
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Die Usinger Grünen wollen im Kommunalwahlkampf das Thema Klimaschutz in den Mittelpunkt stellen und betonen ihre Ablehnung zur Nord-Ost-Umgehung.

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USINGEN. "Usingen neu denken" - so lautet das Motto, mit dem Usinger Grünen in den Kommunalwahlkampf ziehen.

In den vergangenen fünf Jahren habe die Fraktion im Usinger Stadtparlament mit ihren Anträgen und Anfragen viele wichtige Impulse gesetzt, sei aber oft an der Mehrheit von CDU und FWG gescheitert. "Gerade bei den Zukunftsthemen braucht es mehr Dynamik und neue Ideen für Usingen, die mutig angegangen werden", so die grüne Spitzenkandidatin Ellen Enslin.

Was ist den Grünen wichtig?

Das Programm der Partei umfasse die Themen kommunaler Klimaschutz, umweltfreundliche Mobilität, Wohnen und Stadtentwicklung, sozialer Zusammenhalt, nachhaltige Wirtschaft, Artenvielfalt und Umweltschutz sowie Transparenz und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. "Wir werden auch in den nächsten Jahren immer häufiger mit Wasserknappheit rechnen müssen und dass sich der Grundwasserspiegel mittelfristig nicht genügend erholt", so Raymond Hahn, Vorstandsmitglied der Grünen "Deshalb fordern wir auch eine konkrete Bedarfsplanung für die Usinger Wasserversorgung und wollen Wassersparmaßnahmen der Bürger finanziell unterstützen."

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Zum "Kernthema" Klimaschutz:

Alles weise darauf hin, dass diese Entwicklung durch die menschengemachte Klimakrise verursacht worden sei. "Daher müssen wir entschlossen den Weg zum konsequenten kommunalen Klimaschutz in Usingen gehen. Die Stadt muss klimafest gemacht werden, um sich an die unabweisbaren Veränderungen anzupassen", so Enslin. "Sich als Klimakommune feiern zu lassen, aber weder Ökostrom zu nutzen, noch eine CO2-Bilanz zu haben, das ist einfach viel zu wenig." Klimaschutz werde das Kernthema der Grünen sein. Dazu gehöre unter anderem ein 100-Dächer-Programm als Anreiz, um mehr Solaranlagen auf die Usinger Dächer zu bringen. Ökostrom, eine nachhaltige Beschaffung und ein Klimaschutzbeauftragter in der Verwaltung - das sind Anliegen der Usinger Grünen.

Klimaschonende Mobilität:

Der zweite große Veränderungsbereich sei der Weg hin zu einer umweltfreundlichen, flächen-, ressourcen- und klimaschonenderen Mobilität. Dies bedeute: mehr Radverkehr, mehr ÖPNV, mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger und eine bessere Vernetzung zwischen den unterschiedlichen Mobilitätsangeboten. Mit einem 10-Punkte-Plan wollen die Grünen die nachhaltige Mobilität in Usingen voranbringen. Dazu gehöre unter anderem "Tempo 30" als Regelgeschwindigkeit in der Stadt und in den Ortsteilen und Entscheidungen, die den Verkehr in den Orsteinfahrten und -ausfahrten beruhigen.

"Nein" zur Nord-Ost-Umgehung:

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"Auch das Nein zur Planung der Nord-Ost-Umfahrung wird bekräftigt. Der Verkehr in der Innenstadt wird durch die Umfahrung nur wenig abnehmen. Viele Autofahrer kommen aus Usingen oder wollen nach Usingen. Die Nord-Ost-Umfahrung zerschneidet mehr als 31 Hektar wertvolle Flächen für die Bauern und zerstört wichtige Naherholungsgebiete", so die Grünen.

Zum Thema Stadtentwicklung:

Ein weiteres wichtiges Thema für die Usinger Grünen ist die Stadtentwicklung. Damit eine nachhaltige Entwicklung möglich sei, brauche es einen abgestimmten Stadtentwicklungsplan, der Usingen als Ganzes im Blick habe. Die Innenstadt müsse dem Klimawandel angepasst werden, es müsse für mehr Schatten gesorgt werden und es müssten mehr Bäume gepflanzt werden. Auch Fassaden- und Dachbegrünung soll gefördert werden.

Zum Thema Wohnen.

Beim Thema Wohnen schlagen die Grünen unter anderem eine Erbpacht bei Grundstücksverkäufen vor und fordern neue Wohnkonzepte, um gemeinschaftliches und ökologisches Wohnen zu unterstützen. Auch für Wohnen im Alter müssten neue Angebote gemacht werden: barrierefrei und Quartiere für groß und klein. "Dazu gehören auch Mehrgenerationenhäuser und Objekte mit kleinen, mittleren und großen Wohneinheiten für Singles und Familien, für ein soziales Miteinander und Füreinander", so die Grünen. Denn nur eine familien- und kinderfreundliche Stadt sei zukunftsfähig. "Deshalb setzten wir Grüne uns schon lange für gute Kinderbetreuung und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Damit Eltern bei wichtigen Themen frühzeitig eingebunden werden, wollen wir neben den Elternbeiräten in den einzelnen Kitas einen Gesamtelternbeirat einrichten. Mehr denn je wollen auch ganz junge Menschen die Zukunft ihres Lebensumfeldes mitbestimmen und mitgestalten. Mit einem Jugendbeirat wollen wir Mitspracherecht für Kinder und Jugendliche stärken", heißt es in dem Wahlprogramm.

Schlossgarten aufwerten:

Auch der Schlossgarten soll aufgewertet werden, unter anderem mit einem Bewegungsparcours, besonders für ältere Menschen, und weiteren Angeboten wie etwa Tischtennisplatten soll er ein attraktiver Treffpunkt für Usinger Bürgerinnen und Bürger werden.

Grüne Wirtschaftspolitik:

Zu einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik gehöre es, dass Firmen attraktive Bedingungen erhalten, sich in Usingen anzusiedeln. Die Grünen wollen unter anderem eine gezielte Gewerbeansiedlung, damit Usingen eine gesunde Mischung aus Handel, Industrie und Dienstleistung und attraktive Arbeits- und Ausbildungsplätze bieten kann. "Ein Projekt ist uns besonders wichtig: das virtuelle Kaufhaus. Mit der Verknüpfung von Digitalisierung und Lieferservice soll der Usinger Fach-Einzelhandels gestärkt werden. Außerdem müsse die digitalen Infrastruktur weiter ausgebaut werden.

Transparenz und Bürgerbeteiligung:

Die Grünen wollen bei wichtigen

Stadtplanungen die Menschen frühzeitig einbeziehen. Sie fordern mehr öffentliche Diskussionen in den Ausschüssen, anstatt wichtige Diskussionsprozesse in nicht-öffentliche Gremien zu verlagern.

www.gruene-usingen.de